Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

PSG-Stars überrollen ängstliche Leipziger

RB scheitert deutlich an Paris – Tuchelt steht damit mit seinem Club im Finale

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LISSABON (SID) - Adeus, RB! Die bislang so unbekümmer­ten Leipziger Vollgasfuß­baller sind im Champions-League-Halbfinale an ihrer eigenen Nervosität und einem übermächti­gen Gegner gescheiter­t. Das überrasche­nd passive und fehlerhaft­e Team von Trainer Julian Nagelsmann war gegen das bärenstark­e Starensemb­le von Paris St. Germain völlig chancenlos und musste seinen Titeltraum nach dem verdienten 0:3 (0:2) in Lissabon begraben.

„Paris hat ein sehr, sehr gutes Spiel gemacht. Wir haben den ein oder anderen Fehler zu viel gemacht. Wir sind ins Halbfinale gekommen, wir können stolz sein auf die Mannschaft. Paris war einfach besser als wir“, sagte RB-Sportdirek­tor Markus Krösche bei DAZN. Marquinhos (13.), Angel di Maria (42.) und Juan Bernat (56.) erzielten die Treffer für das Pariser Team von Trainer Thomas Tuchel. Doch auch die beiden Ausnahmekö­nner Neymar und Kylian Mbappé drehten spektakulä­r auf und schickten Halbfinal-Neuling RB mit einer Lehrstunde aus der Königsklas­se. Im Finale am Sonntag wartet auf PSG mit den deutschen Nationalsp­ielern Julian Draxler und Thilo Kehrer der Sieger des zweiten Halbfinals zwischen Bayern München und Olympique Lyon. Paris ist erst der dritte französisc­he Club nach Olympique Marseille (1993) und AS Monaco (2004), der im Endspiel der Champions League um die Krone kämpft. Tuchel ist der fünfte deutsche Trainer nach Ottmar Hitzfeld, Jupp Heynckes, Klaus Toppmöller und Jürgen Klopp, der die große Final-Bühne betritt.

„Gierige“Leipziger und „120 Prozent“Einsatz hatte Nagelsmann im Vorfeld versproche­n – doch davon war wenig zu sehen. Das lag aber vor allem an den Parisern, die ihre ungeheure Offensivpo­wer sofort auf den Rasen brachten. Vor allem Weltmeiste­r Mbappé, der wegen einer Knöchelver­letzung im Viertelfin­ale gegen Atalanta Bergamo (2:1) erst von der Bank gekommen und die Wende mit eingeleite­t hatte, war sofort im Spiel. In der 6. Minute legte er den Ball perfekt in den Lauf von Neymar, der aber mit einem AußenristS­chuss am Posten scheiterte.

Beim 0:1 nach einem Freistoß des nach Gelbsperre zurückgeke­hrten di Maria half RB-Torhüter Peter Gulacsi kein Glück. Der zugeteilte Yussuf Poulsen ließ Torschütze Marquinhos aus den Augen – und RB lag völlig verdient zurück. Nagelsmann­s Plan, den schnellere­n Nordi Mukiele anstelle von Nationalsp­ieler Marcel Halstenber­g als Außenverte­idiger zu bringen, ging zunächst nicht auf.

Nagelsmann reagierte an der Seitenlini­e

mit wilden Gesten und lauten Anweisunge­n – und damit schien er sein Team tatsächlic­h zu erreichen. Leipzig legte seine Nervosität etwas ab und kam in der 25. Minute zu einer Chance durch Poulsen.

Chef im Ring blieb aber PSG. Neymar packte in der 35. Minute einen Zauber-Freistoß aus, als er Gulacsi auf den falschen Fuß erwischte und aus 30 Metern den Pfosten traf. Di Marias Treffer zum 2:0 legte Neymar spektakulä­r mit der Hacke auf. Nagelsmann reagierte in der Pause und brachte in Patrik Schick und Emil Forsberg zwei Offensivkr­äfte. RB kämpfte um den Anschlusst­reffer, aber Paris traf nach einem MukieleAus­rutscher zum 3:0 und beendete damit den Leipziger Traum vollends.

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FOTO: FERNANDEZ/DPA Juan Bernat (li.) und PSG sind für RB eine Nummer zu groß.

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