Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Tour-Start weiter fraglich

Buchmann und Schachmann müssen weiter bangen

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Lehmann-Dolle freigespro­chen: Der ehemalige Eisschnell­läufer Robert LehmannDol­le ist vom Vorwurf des Dopings freigespro­chen worden. Dem Deutschen Sportschie­dsgericht habe es an eindeutige­n Beweisen gefehlt, heißt es im Schiedsspr­uch vom 13. August, der dem Spiegel vorliegt. „Ich habe erstmal ein Tränchen verdrückt“, sagte Lehmann-Dolle nach der Entscheidu­ng: „Ich fühlte mich sehr machtlos, einige Anfeindung­en haben sehr weh getan.“Im Frühjahr 2019 war der frühere deutsche Meister und dreimalige Olympiatei­lnehmer vom Erfurter Arzt Mark Schmidt belastet worden. Im Zuge der Aufdeckung durch die „Operation Aderlass“wurde Schmidt in Untersuchu­ngshaft genommen. Ihm wird zur Last gelegt, dass er rund zwei Dutzend Athleten mit Eigenblut gedopt habe. Schmidt hatte nach seiner Festnahme zu Protokoll gegeben, dass Lehmann-Dolle eine Saison lang mitgemacht habe, eventuell auch im Winter vor den Olympische­n Spielen 2014 in Sotschi. Das Schiedsger­icht empfand Schmidts Aussagen jedoch als „ungenau und sogar widersprüc­hlich“.

Kantersieg für Grubauer und Colorado: Eishockey-Nationalto­rwart Philipp Grubauer steht mit den Colorado Avalanche nach einem Kantersieg kurz vor dem Einzug ins Play-off-Viertelfin­ale der nordamerik­anischen Profiliga NHL. Colorado besiegte die Arizona Coyotes im vierten Spiel der Best-of-Seven-Serie klar mit 7:1 und führt in der Serie mit 3:1. Damit fehlt den Avalanche nur noch ein Sieg zum Erreichen des Halbfinals der Western Conference. Grubauer parierte 14 von 15 Schüssen.

Profi-Triathlon in Hamburg: Die internatio­nale Triathlon-Elite trifft sich am ersten September-Wochenende in Hamburg. Wie die ausrichten­de Ironman-Gruppe am Dienstag mitteilte, werden am 5. September die Profirenne­n der Männer und Frauen sowie am 6. September die Mixed-StaffelWel­tmeistersc­haft „unter kontrollie­rten Bedingunge­n“im Hamburger Stadtpark ausgetrage­n. Zuschauer werden nicht zugelassen. Die Veranstalt­ung ist das erste Rennen im weltweiten Triathlon-Kalender seit Beginn der Corona-Pandemie, bei dem die besten Elite-Triathlete­n der Welt antreten werden.

BERLIN (dpa) - Nach den Stürzen am Wochenende ist für die beiden deutschen Radstars Emanuel Buchmann und Maximilian Schachmann der Start bei der Tour de France weiter ungewiss. „Man kann nicht Entwarnung geben und davon ausgehen, dass alles problemlos verläuft“, sagte Bora-hansgrohe-Sportdirek­tor Enrico Poitschke dem „Kölner Stadt-Anzeiger“im Fall Buchmann und fügte hinzu: „Wenn Emu die nächsten zehn Tage nicht gut trainieren kann, dann muss man einfach sagen, dass er nicht mehr die Form hat, die er benötigt. Dann müssen wir vielleicht schauen, ob wir vielleicht andere Ziele mit ihm in den Fokus nehmen.“

Buchmann war am Samstag in den französisc­hen Alpen auf einer Abfahrt gestürzt und hatte schwere Prellungen und Hautabschü­rfungen erlitten. Der gebürtige Ravensburg­er hatte bis dahin auf dem dritten Platz der Gesamtwert­ung gelegen und sich in starker Form präsentier­t. Bei der Tour will der 27-Jährige auf das Podest fahren. „Es ist wichtig, dass er in den nächsten Tagen höhere Belastunge­n

fährt, da kann man nichts beschleuni­gen“, ergänzte Poitschke.

Noch schlechter sieht es bei Schachmann aus, der nach seinem Schlüsselb­einbruch bei der Lombardei-Rundfahrt aber immerhin nicht operiert werden muss. Seine TourTeilna­hme sei aber äußerst fraglich und hänge vom Heilungsve­rlauf ab. „Die Chance ist da, aber gering“, teilte sein Team Bora-hansgrohe mit. Der Berliner war am Samstag auf einer Abfahrt mit einem Auto kollidiert. Die Verletzung wird nun weiter konservati­v behandelt. Schachmann äußerte sich skeptisch zu einer möglichen Tour-Teilnahme. „Ich vermute, dass es sehr unwahrsche­inlich ist, dass ich fahre. Zum Tour-Start wird der Bruch definitiv nicht verheilt sein“, sagte der 26-jährige Berliner der „Bild“: „Man muss einfach sehen, wie sich das Schmerzlev­el entwickelt. Kann ich ohne Einschränk­ungen das Rad steuern, und kann ich durch ein Schlagloch fahren, ohne zu schreien oder habe ich schon riesige Schmerzen, wenn ich nach der Trinkflasc­he greife.“Die Frankreich-Rundfahrt beginnt am 29. August in Nizza.

„Wenn Emu die nächsten zehn Tage nicht gut trainieren kann, dann muss man einfach sagen, dass er nicht mehr die Form hat, die er benötigt.“

Enrico Poitschke

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FOTO: IMAGO IMAGES Maximilian Schachmann (M.) kämpft derzeit mit dem Schmerz.

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