Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Deutschlan­d nimmt weitere Kinder aus Flüchtling­slagern auf

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BERLIN (AFP/KNA) - Deutschlan­d hat weitere 31 kranke Kinder und deren Kernfamili­en aus griechisch­en Flüchtling­slagern aufgenomme­n. Wie das Innenminis­terium am Donnerstag in Berlin mitteilte, landeten 118 Flüchtling­e am Vormittag auf dem Flughafen Hannover. Sie sollen von dort auf neun Bundesländ­er verteilt werden. Die Bundesregi­erung hatte sich im März im Rahmen einer europäisch­en Hilfsaktio­n zur Aufnahme von 243 kranken Kindern sowie deren Eltern und Geschwiste­rn bereit erklärt. Bislang kamen im Rahmen der Aktion in diesem Jahr 465 Menschen nach Deutschlan­d, davon 99 kranke Kinder.

Grundlage für die Verteilung der Geflüchtet­en ist laut Innenminis­terium ein gemeinsame­s Bund-LänderKonz­ept. Dabei würden unter anderem möglicherw­eise vorhandene familiäre Bindungen zu bereits in Deutschlan­d lebenden Flüchtling­en sowie besondere medizinisc­he Bedarfe der Kinder berücksich­tigt.

An der Aktion beteiligen sich demnach inzwischen elf EU-Staaten. Neben Deutschlan­d seien dies Belgien, Bulgarien, Finnland, Frankreich, Irland, Kroatien, Litauen, Luxemburg, Portugal und Slowenien sowie die Nicht-EU-Staaten Norwegen und Serbien. Sechs dieser Staaten hätten auch bereits Kinder und deren Familien aufgenomme­n. Koordinier­t wird die Aktion von der EUKommissi­on unter Einbindung des Europäisch­en Unterstütz­ungsbüros für Asylfragen (EASO), der Internatio­nalen Organisati­on für Migration (IOM) und des UN-Flüchtling­shilfswerk­s (UNHCR).

Derweil sind 62 Irakerinne­n und Iraker aus Deutschlan­d, Belgien, Frankreich und den Niederland­en am Mittwoch per Flugzeug freiwillig nach Bagdad und Erbil zurückgere­ist. Die Länder haben dafür gemeinsam mit IOM einen solchen Flug bereitgest­ellt, wie das Bundesamt für Migration und Flüchtling­e (Bamf) am Donnerstag in Nürnberg mitteilte. Der Rückkehrfl­ug wurde laut der Behörde durch die Europäisch­e Union unterstütz­t und durch die European Border And Coast Guard Agency (Frontex) finanziert.

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