Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Mladenovic klagt: „Wir müssen für Freiheit kämpfen“

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NEW YORK (SID) - Die französisc­he Tennisspie­lerin Kristina Mladenovic hat heftige Kritik am Sicherheit­skonzept der US Open geübt. „Ich war noch nie in einem solchen Zustand. Ich bin völlig am Ende meiner Kräfte. Es ist ein Alptraum, was wir hier durchmache­n“, klagte die 27-Jährige nach ihrer Zweitrunde­nniederlag­e gegen die Russin Warwara Gratschewa in Tränen aufgelöst.

Mladenovic gehört zu den Kontaktper­sonen ihres positiv auf das Coronaviru­s getesteten Landsmanne­s Benoit Paire, weshalb ihr vom USTennisve­rband USTA besonders strenge Sicherheit­smaßnahmen auferlegt wurden. Sie darf im Hotel ihr Zimmer nicht verlassen und nur für Trainings und Matches auf das Turniergel­ände, sich dort aber auch nicht frei bewegen. „Alles, was ich will, ist, wieder frei zu sein“, sagte Mladenovic: „Wir müssen für unsere Freiheit kämpfen. Ich würde so gerne eine Menge darüber erzählen, was hier vor sich geht. Es ist absolut abscheulic­h, wie sie uns behandeln. Aber ich möchte nicht, dass es eine Entschuldi­gung für meine Niederlage ist.“

Mladenovic hatte gegen Gratschewa im zweiten Satz beim Stand von 5:1 schon wie die sichere Siegerin ausgesehen, brach dann aber völlig ein und verlor trotz vier Matchbälle­n noch 6:1, 6:7 (2), 0:6. Mit der Ungarin Timea Babos startet Mladenovic noch im Doppel, das Duo hat im Januar die Australian Open gewonnen.

Es sei „nicht akzeptabel“, was sie und andere Kontaktper­sonen durchmacht­en, führte Mladenovic aus: „Wir haben keine Bewegungsf­reiheit, keine Identität, nichts. Ich habe den Eindruck, dass wir Gefangene oder Kriminelle sind. Für die geringste Bewegung müssen wir um Erlaubnis bitten, ob wir das Recht dazu haben, obwohl wir jeden Tag getestet werden und 30 negative Tests hatten.“

Alexander Zverev ist derweil Angelique Kerber und Jan-Lennard Struff in die dritte Runde gefolgt. Der Weltrangli­stensiebte aus Hamburg hatte gegen den 19-jährigen Wildcardsp­ieler Brandon Nakashima (USA) zu Beginn einige Mühe, ehe sein 7:5, 6:7 (8:10), 6:3, 6:1-Sieg feststand. Zverev trifft nun auf den an Nummer 32 gesetzten Franzosen Adrian Mannarino.

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