Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Nur Buchmann und van Aert können lachen
Die deutsche Bora-hansgrohe-Mannschaft arbeitet den ganzen Tag, doch Sagan kann die Vorarbeit nicht vollenden
US Open in New York
Männer, 2. Runde: Thiem (Österreich/2) – Nagal (Indien) 6:3, 6:3, 6:2; Medwedew (Russland/3) – O'Connell (Australien) 6:3, 6:2, 6:4; Berrettini (Italien/6) – Humbert (Frankreich) 6:4, 6:4, 7:6 (6); Agut (Spanien/8) – Kecmanovic (Serbien) 6:3, 3:6, 6:3, 6:4; Rubljow (Russland/10) – Barrere (Frankreich) 6:2, 6:4, 7:6; Chatschanow (Russland/11) – Kusnezow (Russland) 6:3, 6:4, 6:1; Fucsovics (Ungarn) – Dimitrow (Bulgarien/14) 6:7 (5), 7:6 (4), 3:6, 6:4, 6:1; Auger-Aliassime (Kanada/15) – Murray (Schottland) 6:2, 6:3, 6:4; de Minaur (Australien/21) – Gasquet (Frankreich) 6:4, 6:3, 6:7 (6), 7:5; Pospisil (Kanada) – Raonic (Kanada/25) 6:7 (1), 6:3, 7:6 (4), 6:3. Frauen, 3. Runde: Die Kielerin Angelique Kerber bezwang Ann Li klar mit 6:3, 6:4 und trifft jetzt auf die Amerikanerin Jennifer Brady, die Caroline Garcia aus Frankreich mit 6:3, 6:3 bezwang; Osaka (Japan/4) – Kostjuk (Ukraine) 6:3, 6:7 (4), 6:2, Martic (Kroatien/8) – Gratschewa (Russland) 6:3, 6:3; 2. Runde: Kenin (USA/2) – Fernandez (Kanada) 6:4, 6:3; S. Williams (USA/3) – Gasparjan (Russland) 6:2, 6:4; Asarenka – Sabalenka (bd. Weißrussland/5) 6:1, 6:3; Keys (USA/7) – Zadoinov (Spanien) 6:2, 6:1; Cirstea (Rumänien) – Konta (England/9) 2:6, 7:6 (5), 6:4; Pironkowa (Bulgarien) – Muguruza (Spanien/10) 7:5, 6:3; Sakkari (Griechenland/15) – Pera (USA) 2:6, 6:3, 6:2, Vekic (Kroatien/18) – Tig (Rumänien) 6:2, 6:1.
LAVAUR (dpa) - Immerhin hatte Emanuel Buchmann noch gut lachen. „Das war ein richtig guter Tag. Es geht nach vorne. Das ist ein guter Schritt gewesen“, sagte der deutsche Hoffnungsträger, der durch den cleveren Überraschungsangriff seines Bora-hansgrohe-Teams auf der siebten Etappe der 107. Tour de France einen Sprung auf den zwölften Platz der Gesamtwertung gemacht hat. Doch das eigentliche Ziel hat die deutsche Mannschaft klar verpasst, nachdem Sprintstar Peter Sagan die Vorarbeit im Schlusssprint nicht vollenden und den so sehnlichst erhofften Etappensieg nicht einfahren konnte.
Entsprechend angefressen war Buchmanns berühmter Teamkollege. „Das ist bitter, aber so ist Radsport“, sagte der dreimalige Weltmeister, der im Sprint zunächst eingeklemmt war und am Ende nicht über Platz 13 hinauskam. Stattdessen triumphierte nach 168 Kilometern von Millau nach Lavaur wieder der belgische Überflieger Wout van Aert. Der Mailand-Sanremo-Champion setzte sich vor dem Norweger Edvald Boasson Hagen und dem Franzosen Bryan Coquard durch und feierte seinen zweiten Etappensieg bei der 107. Auflage der Frankreich-Rundfahrt.
Dabei hatte das Bora-Team durch einen frühen Angriff das Feld auseinandergerissen und alles für Sagan vorbereitet. Als Trostpreis blieb Sagan nur das Grüne Trikot, das er seinem Ex-Teamkollegen Sam Bennett wieder abnahm. Doch das dürfte den erfolgsverwöhnten Slowaken kaum zufriedenstellen, wartet er doch seit dem 10. Juli 2019 (Tour-Etappensieg in Colmar) auf einen Sieg. Eine so lange Misere hatte er noch nie. „Ich habe im Finale viele Punkte verloren“, haderte der Slowake.
So gingen die Meinungen weit auseinander, ob sich die großen Anstrengungen gelohnt haben. Buchmann ist davon überzeugt: „Wir haben gezeigt, dass wir ein starkes Team haben und dass alle Respekt haben müssen.“Doch auch der Ravensburger leistete einen Tag vor dem Pyrenäen-Showdown Schwerstarbeit – für den 27-Jährigen aber kein Problem. „Jeder hat heute viel Energie verloren. Ich kann viele harte Etappen nacheinander fahren“, sagte Buchmann, der die vielen
Windkanten unbeschadet überstand.
Bleibt für das bislang so arg gebeutelte Team zu hoffen, dass sie den Tag nicht teuer bezahlen müssen. Mit drei Sturzopfern, darunter den beiden deutschen Stars Buchmann und Maximilian Schachmann, war das Team bereits in die Tour gegangen, Sagan sprintet seinen Erfolgen hinterher und wirkt zunehmend frustriert. Einen Erfolg brachte die Attacke von Bora-hansgrohe aber mit sich. So verloren einige aussichtsreiche Fahrer wie das slowenische Top-Talent Tadej Pogacar oder der frühere Tour-Vierte Mikel Landa (Spanien) wichtige Sekunden. Der Brite Adam Yates verteidigte aber das Gelbe Trikot erfolgreich und liegt weiter vor Ex-Skispringer Primoz Roglic (Slowenien). Vorjahressieger Egan Bernal (Kolumbien) ist nun Vierter. Der Vorjahresvierte Buchmann blickte bereits auf die nächsten Kletterpartien am Wochenende. „Ich denke, die zwei PyrenäenEtappen sind deutlich schwerer als das, was wir bisher gefahren sind. Da wird das Radrennen richtig losgehen“, sagte der Ravensburger.
Am Wochenende stehen die beiden Pyrenäen-Etappen auf dem Programm. Zunächst geht es auf der 141 Kilometer langen Etappe von Cazères-sur-Garonne nach Loudenvielle über zwei Berge der ersten sowie einen Anstieg der höchsten Kategorie. Einen Tag später warten dann auf dem Teilstück von Pau nach Laruns weitere fünf Bergwertungen.
FIFA beschäftigt sich mit Kruse-Streit: Der Streit zwischen Neuzugang Max Kruse von Union Berlin und dessen Ex-Club Fenerbahce Istanbul ist beim Fußball-Weltverband FIFA gelandet. Die FIFA erklärte, dass eine verbandsinterne Kammer zur Beilegung von Streitigkeiten den Fall übernommen habe. Kruse hatte seinen Vertrag beim türkischen Club gekündigt, weil ihm angeblich 7,5 Millionen Euro Gehalt verwehrt worden waren. Der türkische Club wiederum reichte ebenfalls Klage ein und fordert laut türkischer Medien Schadenersatz in Höhe von 18 Millionen Euro.
U21 heiß auf den Showdown: Stefan Kuntz hat nach dem 4:1 (1:0)-Sieg der deutschen U21-Nationalmannschaft gegen Moldau ein zwiegespaltenes Fazit gezogen. Mit Blick auf das richtungsweisende EM-Qualifikationsspiel am Dienstag in Belgien forderte der DFB-Trainer vor allem weniger Fehlpässe. „Ich würde relativ hart sagen, dass das mit dieser Verfassung nicht gegen Belgien reichen wird“, sagte Kuntz. Gleichzeitig habe er gegen Moldau aber vor allem in der zweiten Halbzeit auch viel Gutes gesehen. Deutschland liegt in Gruppe 9 der EM-Qualifikation nach vier Spielen mit neun Punkten vor dem Rivalen Belgien (7), nur die Gruppensieger erreichen sicher die EM 2021. „So lange wir alles in der eigenen Hand haben, ist das auch eine gute Ausgangssituation“, sagte Kuntz.