Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Offener Brief des Orchestervorstands
WOLFEGG (gla) - Dass sich die Musikerinnen und Musiker der Jungen Deutschen Philharmonie unendlich freuten, wieder live vor Publikum zu spielen, war deutlich zu sehen und zu hören. Doch die Zeiten sind für den Orchesternachwuchs keineswegs rosig. Die Mitglieder des Orchesters befinden sich an der Schnittstelle zwischen Studium und Beruf, durch Praktika und Orchesterakademien können sie wichtige Erfahrungen sammeln. Die Corona-Krise hat aber auch die Orchester schwer getroffen, oftmals können Probespiele nicht mehr stattfinden. Deshalb wandte sich der Vorstand der Jungen Deutschen Philharmonie mit einem offenen Brief an die Managerinnen und Manager der deutschen Orchesterakademien: „In der Hochphase der Krise wurden neben dem Spielbetrieb der Orchester auch nahezu alle Probespiele eingestellt. Unsere Befürchtungen sind, dass durch den Ausfall der Probespiele und auch durch die heftigen finanziellen Einbußen der Orchester die Ausbildungsplätze für die nächste Spielzeit bedroht sind. An Bildung im Allgemeinen, aber auch an der musikalischen Ausbildung der nächsten Generation im Speziellen darf nicht gespart werden!“Außerdem fordert der Orchestervorstand eine Anhebung der Altersgrenze für die jungen Kollegen, die in diesem Jahr nicht zum Probespiel antreten konnten, und kreative Lösungen für „Corona-Probespiele“.