Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Drei Punkte im 0:0-Spiel
FV Ravensburg II gewinnt glücklich gegen Weiler
RAVENSBURG - Wenn ein Spiel 0:0 ausgeht, gibt es in der Sportsprache einige Floskeln, das zu beschreiben. Die Begegnung war dann „taktisch geprägt“und die Mannschaften „neutralisierten sich“. Die LandesligaPartie zwischen dem FV Ravensburg II und dem FV Rot-Weiß Weiler war eigentlich so ein klassisches 0:0Spiel. Nur kam am Ende kein torloses Unentschieden heraus, sondern die Ravensburger gewannen mit 2:0.
„Ich habe selten unverdienter gewonnen“, gab FV-Trainer Fabian Hummel nach Abpfiff zu. Zwei Torchancen hatte Ravensburg, zwei Mal war der Ball drin. Wobei „Torchance“eigentlich ein zu starkes Wort ist, um das 1:0 zu beschreiben. „Das war ja gar keine richtige Chance“, meinte Weilers Trainer Marco Mayer, der vor der Saison von der SpVgg Lindau ins Allgäu zurückkehrt ist. Nach einem Eckball von Darius Fitz in der 82. Minute ließ FVW-Torhüter Andreas Hane den Ball fallen und Ravensburgs Innenverteidiger Tim Kibler stocherte ihn über die Linie. Kurz darauf spielte Weilers Janne Heinrich einen katastrophalen Fehlpass in die Beine von Awed Abeselom, der mit dem 2:0 den Sack zumachte.
Dabei hatte es speziell in der letzten halben Stunde der Partie eher danach ausgesehen, als würde das Pendel in Richtung Weiler umschlagen. Eine Riesenchance zur Führung hatte
Weiler in der 78. Minute, als Mathias Stadelmann im Strafraum auf Samuel Riegger ablegte und Kibler im letzten Moment zur Ecke grätschte. Ansonsten war es von Beginn an ein chancenarmes Spiel zweier gleichwertig guter Mannschaften. Zunächst kam der FV gegen defensiv extrem stabile Gäste gut klar, „aber nach 20 Minuten haben wir uns zu sehr auf Weilers Spiel eingelassen“, analysierte Hummel.
Spätestens zur zweiten Halbzeit war Ravensburg dann darum bemüht, sich aus Weilers Pressing freizuspielen. Der FVW bekam immer mehr Oberwasser, war läuferisch überlegen und drückte Hummels Team tief in dessen Hälfte. Der FVTrainer versuchte alles, stellte nach 68 Minuten auf eine Raute mit zwei Stürmern um. „Wir haben das Zentrum nicht mehr zugekriegt“, erklärte er. „Und so hatten wir auch mehr Leute hinter dem Ball.“Das stabilisierte den FV II zwar, so richtig ließ Weiler sich davon aber nicht aus dem Konzept bringen. Mayers Mannschaft machte Druck, aber zwingende Möglichkeiten sprangen für die Gäste eben auch nicht heraus.
Dann kamen die zwei Chancen für Ravensburg und der späte Sieg. „Natürlich sind wir froh über die drei Punkte“, sagte Hummel. „Aber das war schon glücklich.“Weiler dagegen musste ohne Punkte nach Hause fahren. Mayer hatte dann doch noch die passende Floskel parat: „Fußball ist eben ein Ergebnissport.“