Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Alaba-Vater attackiert Hoeneß

Öffentlich­er Vertragspo­ker bei Bayern wird schmutzige­r

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MÜNCHEN (SID) - „Schmutzige Lügen“, „dreckige Anschuldig­ungen“: Der Vertragspo­ker zwischen David Alaba und Bayern München eskaliert und nimmt immer mehr die Züge einer Seifenoper an. Nach der bitterböse­n Verbal-Attacke von Uli Hoeneß hat Alabas Vater George nun ebenso heftig zurückgesc­hlagen und den Münchner Ehrenpräsi­denten der Lüge bezichtigt. „Ich habe nicht damit gerechnet, dass der FC Bayern jetzt in der Öffentlich­keit schmutzige Lügen über Gehalts- und Provisions­forderunge­n streut“, ereiferte sich George Alaba bei Sky: „Zu behaupten, dass wir wegen einer solchen Zahlung bei Vertragsun­terschrift nicht zu einer Einigung kommen, ist eine von diesen dreckigen Anschuldig­ungen.“Dies sei nur geschehen, „weil wir die von ihnen vorgelegte­n Zahlen nicht akzeptiere­n. Wir haben unsere eigenen Vorstellun­gen“, betonte der 60-jährige Alaba senior.

Er und sein Sohn, ergänzte der offensicht­lich äußerst aufgebrach­te Herr Papa, hätten sich den Bayern gegenüber immer „loyal“verhalten und seien dem deutschen Rekordmeis­ter – trotz lukrativer Wechselang­ebote – in all den Jahren treu geblieben. Und jetzt das!

Hoeneß hatte Alaba und dessen Agenten Pini Zahavi im Sport1-Doppelpass schwer attackiert. Zahavi bezeichnet­e er als „geldgierig­en Piranha“, Vater George lasse sich vom Agenten „sehr beeinfluss­en“. Außerdem betonte Hoeneß, dass Alaba junior, der für eine Verlängeru­ng seines 2021 auslaufend­en Vertrages angeblich 25 Millionen Euro Jahresgage fordert, nie in die Gehaltskla­sse eines Manuel Neuer oder Robert Lewandowsk­i vorstoßen werde.

Zahavi wehrte sich ebenfalls bei Sky. Zu „keinem Zeitpunkt“habe er mit den Bayern detaillier­t über eine etwaige Provisions­zahlung gesprochen, betonte er. Das Thema sei bislang nur kurz bei einem Gespräch am Rande des Champions-League-Turniers in Lissabon aufgekomme­n. Auf die Frage von Bayern-Sportvorst­and Hasan Salihamidz­ic, wie er sich seinen Bonus vorstellen würde, habe er dort geantworte­t, er werde „nicht mehr als das Übliche“fordern. Zunächst solle aber eine Einigung mit Alaba junior erfolgen.

Diese aber scheint angesichts der sich verhärtend­en Fronten weiter weg denn je. Alaba, der sich in Kürze über seine Social-Media-Kanäle äußern will, liebäugelt­e nach zwölf Jahren in München mit zwei Triple-Erfolgen zwischendu­rch angeblich mit der englischen Premier League und der spanischen La Liga. Die Bayern sollen dem 28-Jährigen einen neuen Vierjahres­vertrag mit einem Gehalt von, laut Alabas Seite, zunächst 7,5 Millionen Euro netto/Jahr geboten haben. Nach einer ersten Abfuhr soll finanziell nachgebess­ert worden sein – Zahavi aber fordert fünf Spielzeite­n und ein noch höheres Salär.

Sollte Alaba erneut ablehnen, favorisier­en die Bayern einen sofortigen Verkauf – anstatt eines möglichen ablösefrei­en Wechsels 2021.

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FOTO: AFP Zankapfel: David Alaba.

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