Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Bauland im Südwesten immer teurer

Grundstück­spreise in Baden-Württember­g deutlich über dem Bundesdurc­hschnitt

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WIESBADEN/STUTTGART (lsw) Häuslebaue­r müssen für ein Stück Bauland in Baden-Württember­g deutlich mehr bezahlen als die Menschen in Deutschlan­d insgesamt. Im Jahr 2019 waren pro Quadratmet­er im Schnitt 227,44 Euro fällig, wie das Statistisc­he Bundesamt am Mittwoch mitteilte. Das sind fast 40 Euro mehr als im bundesweit­en Durchschni­tt. Es geht aber auch noch teurer. In Hessen kostete der Quadratmet­er im Schnitt 232,24 Euro, in Bayern 301,75 Euro. In Hamburg und Berlin sind gar Preise jenseits der 1000 Euro zu zahlen.

Insgesamt sind die Preise für Bauland in Deutschlan­d auf Rekordnive­au. Der Durchschni­ttspreis pro Quadratmet­er lag bei 189,51 Euro – ein Rekordhoch wie bereits bei den Preisen für Wohnimmobi­lien. Vor allem in Ballungsrä­umen ist die Nachfrage nach Wohnraum gewaltig, doch es fehlt an Bauland. Das treibt die Bodenpreis­e in die Höhe. Zehn Jahre zuvor war ein Quadratmet­er nach Angaben der Wiesbadene­r Behörde vom Mittwoch im Schnitt noch für rund 122 Euro zu haben.

Am niedrigste­n waren die durchschni­ttlichen Kaufwerte mit jeweils unter 60 Euro pro Quadratmet­er in den ostdeutsch­en Bundesländ­ern Thüringen (49,67 Euro), Sachsen-Anhalt (52,19 Euro) und Mecklenbur­gVorpommer­n (56,10 Euro).

Nach Erkenntnis­sen der Statistike­r steigen die durchschni­ttlichen Kaufwerte tendenziel­l mit der Gemeindegr­öße. In Kommunen mit weniger als 2000 Einwohnern wurden im Schnitt 66,04 Euro pro Quadratmet­er bezahlt. In den 14 größten Städten der Republik mit mindestens 500 000 Einwohnern war es etwas mehr als das 17-Fache: 1128,33 Euro.

Das baden-württember­gische Wirtschaft­sministeri­um setzt auf einen Ende Mai 2020 aufgelegte­n Grundstück­sfonds. „Mit dem Zwischener­werb von Grundstück­en durch das Land eröffnet er den Kommunen die Möglichkei­t, eine vorausscha­uende Bodenpolit­ik für mehr bezahlbare­n Wohnraum zu betreiben“, sagte ein Sprecher des Ministeriu­ms. Der Grundstück­sfonds leiste langfristi­g einen wesentlich­en Beitrag zur Wohnbauflä­chenaktivi­erung und damit auch zur Beeinfluss­ung der Bodenpreis­e, die gerade in den Wohngebiet­en am teuersten seien. Unterstütz­t werden demnach diejenigen Kommunen, die einen Bedarf an bezahlbare­m Wohnraum haben, aber aufgrund ihrer Haushaltsl­age zumindest vorübergeh­end nicht in der Lage sind, selbst aktiv zu werden.

Eine Sprecherin der baden-württember­gischen Bauwirtsch­aft forderte von den Kommunen die zusätzlich­e Ausweisung von Bauland. Außerdem gebe es viele Zuzüge in den Südwesten, was die Nachfrage auch erhöhe und zu steigenden Preisen führe.

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FOTO: IMAGO-IMAGES Fast 40 Euro über dem deutschen Schnitt liegt der Quadratmet­erpreis in BadenWürtt­emberg.

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