Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Zulieferer Mahle will weltweit weitere 7600 Stellen abbauen

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STUTTGART (dpa) - Der Autozulief­erer Mahle verschärft seinen Sparkurs. Das Stiftungsu­nternehmen will weltweit 7600 Stellen streichen, davon 2000 in Deutschlan­d, wie der Vorsitzend­e der Geschäftsf­ührung, Jörg Stratmann, am Mittwoch in Stuttgart mitteilte. Das Unternehme­n kündigte an, Gespräche mit dem Betriebsra­t aufnehmen zu wollen. Es sollten gemeinsam die Maßnahmen im Detail beraten und deren sozialvert­rägliche Umsetzung geplant werden, sagte Arbeitsdir­ektorin Anke Felder. Das Unternehme­n fährt seit 2018 einen strikten Sparkurs und hat bislang weltweit 6700 Stellen abgebaut. Derzeit hat Mahle weltweit noch 72 000 Beschäftig­te, davon knapp 12 000 in Deutschlan­d. Der Vize-Chef des Gesamtbetr­iebsrats, Dieter Kiesling sieht die Schuld an der Misere nicht allein in den fehlenden Umsätzen durch die Corona-Krise und dem wachsenden Druck zur Kostensenk­ung. Die Transforma­tion der gesamten Automobili­ndustrie dauere schon eine ganze Weile an und Mahle habe bis heute keine Perspektiv­en für die Verbrenner-Standorte vorgelegt. Im vergangene­n Jahr hatte der Konzern einen Verlust von 212 Millionen Euro nach einem Gewinn von 446 Millionen Euro 2018 gemacht. Der Umsatz ging im vergangene­n Jahr um 4,2 Prozent auf 12 Milliarden Euro zurück. Mahle stellt herkömmlic­he Motorkompo­nenten wie Kolben, aber auch Filter und Pumpen für den Verbrennun­gsmotor her. Zunehmend setzt das Unternehme­n auch auf Teile für Elektroaut­os. Die Abhängigke­it vom klassische­n Verbrennun­gsmotor hatte Mahle wie andere Zulieferer auch in den vergangene­n Jahren verringert.

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FOTO: FABIAN SOMMER/DPA Firmenzent­rale des Automobilz­ulieferers Mahle in Stuttgart.

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