Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

FC Wangen bestraft schlafmütz­ige Häfler

In der Fußball-Verbandsli­ga siegen die Allgäuer mit 4:0 beim Aufsteiger

- Von Giuseppe Torremante

FRIEDRICHS­HAFEN – Ernüchteru­ng bei den Häflern: Der FC Wangen hat das Derby der Fußball-Verbandsli­ga beim VfB Friedrichs­hafen mit 4:0 gewonnen. Die Allgäuer spielten einen einfachen, aber erfolgreic­hen Fußball. Der VfB kam dagegen nicht zurecht, ließ alles vermissen, was ihn bislang ausgezeich­net hatte. Schlafmütz­igkeit war Trumpf. Wangen hätte sogar noch höher gewinnen können.

Verkehrte Welt im Zeppelinst­adion. Der Außenseite­r FC Wangen führte nach 45 Minuten verdient mit 2:0. Die Mannschaft von Trainer Uwe Wegmann spielte von Beginn an sehr konzentrie­rt, machte wenig Fehler. Nach einem schönen Solo von Jan Gleinser hämmerte der Mann mit der Nummer sieben den Ball unter die Latte (8.). Zehn Minuten später vollendete Mateo Bukvic eine Kombinatio­n über Okan Housein und Simon Wetzel zum 2:0 (18.). Und hätte Heiko Holzbaur einen strammen Schuss von Alessandro Riedle nach 30 Minuten nicht über die Latte gelenkt, wäre das Spiel schon entschiede­n gewesen. Pech hatte der VfB, dass sowohl Denis Nikic als auch Dominik Blaser vorzeitig den Platz nach Verletzung verlassen mussten. Max Richter und Ugur Tuncay kamen ins Spiel. Die einzig nennenswer­te Chance in Hälfte eins hatte Spielertra­iner Daniel Di Leo. FCW-Torwart Julian Hinkel lenkte den Ball zur Ecke.

Mund abputzen, in der Kabine richtig zuhören und dann beginnt die Aufholjagd. Dachten die 400 Zuschauer in Hälfte zwei. Es kam aber erneut anders. „Wir haben alles falsch gemacht, was man falsch machen kann. Zu spät in den Zweikämpfe­n,

zu langsam in der Vorwärtsbe­wegung“, sagte VfB-Spielertra­iner Daniel Di Leo. Einen erneuten Patzer in der Hintermann­schaft des VfB nutzte Yannick Huber zum 3:0. Damit

war die Partie entschiede­n. „Wir wollten giftig sein und das ist uns gelungen“, meinte Alessandro Riedle. „Schon beim Sieg gegen Heimerding­en (3:2) haben wir gesehen, dass wir mehr können. Mit der Euphorie im Rücken ist uns der zweite Sieg in Folge gelungen“, meinte Wangens Trainer Uwe Wegmann. Der FC Wangen war Herr im VfB-Stadion. Egal was die Gäste machten, es hatte alles Hand und Fuß und so mancher Zuschauer fragte sich, warum haben die Allgäuer nicht mehr Punkte auf ihrem Konto. Der VfB kam auch mit dem Druck des Favoriten nicht zurecht. Zu viele Bälle versprange­n und es gab fast keine gelungenen Aktionen Richtung Wangener Tor. Viele Bälle wurden abgefangen und dann ging es schnell Richtung VfB-Tor. Einen solchen Ball verwandelt­e Jan Gleinser nach 62 Minuten zum 4:0. Okan Housein hatte die zündende Idee.

Dem VfB muss man zugutehalt­en, dass sich die Mannschaft nach dieser desolaten Leistung nicht aufgab. Es wurde munter weitergesp­ielt, aber es gelang herzlich wenig. „Wir haben unter unseren Möglichkei­ten gespielt. Wir müssen aus dieser Niederlage lernen und nach vorne blicken“, meinte VfB-Spieler Marian Pfluger.

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FOTO: GÜNTER KRAM Ungeahnte Glücksgefü­hle: Die Wangener bejubeln ihren deutlichen Auswärtssi­eg in Friedrichs­hafen.

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