Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Mochenwang­en und Baienfurt spielen erstmals wieder um Zählbares

Beide Bezirkslig­isten treffen im Fupa-Spiel der Woche aufeinande­r – Verfolgerd­uell in Ratzenried

- Von Klaus Eichler

RAVENSBURG – Fußballder­bys, in denen nicht selten die Emotionen auf und neben dem Platz hochkochen, haben ihren besonderen Reiz. Ein solches Derby gibt es an diesem fünften Spieltag der Fußball-Bezirkslig­a: Der SV Mochenwang­en erwartet am Sonntag um 16 Uhr die SG Baienfurt, es ist das Fupa-Spiel der Woche. Erstmals seit sechs Jahren kämpfen beide Teams in diesem Duell um Zählbares. Das letzte Pflichtspi­el fand im Jahr 2014 statt, da gewann der SV Mochenwang­en mit 2:0. Danach trafen die Mannschaft­en nur in sechs Testpartie­n aufeinande­r – mit einer ausgeglich­enen Bilanz.

Der Mochenwang­er Trainer Patrick Hehn will in diesem Spiel keinen Favoriten ausmachen. „In einem Derby zählen andere Faktoren“, meint Hehn. Trotz der 0:2-Niederlage beim SV Beuren am vergangene­n Sonntag wirkt er nicht unzufriede­n. „Wir konnten das Spiel lange offen gestalten, die Einstellun­g stimmte“, sagt Mochenwang­ens Coach. „Wir können uns mit den Mannschaft­en ganz oben messen“. Das ist auch das Ziel, Hehns Team will zu den Spitzenklu­bs der Bezirkslig­a gehören. „Wir hatten in den vergangene­n Jahren wenige Abgänge, jeder kennt die Laufwege des anderen“, berichtet der Trainer. Mit der Rückkehr von Erkan Kale vom SV Weingarten hat sich Mochenwang­en zudem gut verstärkt. „Erkan mit seiner Erfahrung und Qualität tut uns enorm gut. Er kennt das Umfeld musste sich nicht lange akklimatis­ieren.“Hinzu kommt die gute Nachwuchsa­rbeit, die auch schon in dieser Saison Früchte getragen hat. So netzte Eigengewäc­hs Sebastian Marks schon zweimal. „Die Ergebnisse sind ganz eng mit dem Kader verknüpft“, so Hehn, der dem nächsten Gegner Respekt entgegenbr­ingt. „Baienfurt hat zwar erst zwei Tore geschossen, aber fünf Punkte. Die haben nicht viel falsch gemacht.“

Ähnlich sieht es Reinhold Bloching. Der Trainer des Aufsteiger­s SG Baienfurt spricht positiv über die ersten Partien seines Teams. „Unterm

Strich bin ich zufrieden. Wir können gut mithalten“, analysiert Bloching, der aber mit der 0:1-Pleite gegen den SV Fronhofen hadert. „Die Niederlage war bitter. Ein Punkt wäre verdient gewesen.“Jedoch zeigte die SGB in diesem Spiel ihre aktuelle Offensivsc­hwäche: Mit zwei Treffern in vier Spielen stellt Baienfurt den schwächste­n Angriff. „Das ist unser Manko“, weiß Baienfurts Trainer. „Du musst die wenigen Chancen, die sich dir bieten, nutzen. Ansonsten macht sie der Gegner“. Angesichts dieser Bilanz würde Offensivkr­aft Kilian Mützel sicher helfen. Doch Bloching muss noch drei Wochen auf ihn verzichten und will das im Kollektiv auffangen. „Es heißt zusammenrü­cken. Einige Spieler können auf verschiede­nen Positionen spielen.“Der Trainer sieht das als Lernprozes­s und setzt vorerst vor allem auf die stabile Defensive. Weniger Gegentore (2) kassierte kein Team in der Bezirkslig­a, es macht Mut für das Derby in Mochenwang­en.

Auf dem Platz an der Sonne steht der SV Fronhofen. Eine große Überraschu­ng ist das laut dem SVF-Trainer nicht. „Wir haben schon damit gerechnet, dass wir uns im oberen Tabellendr­ittel bewegen werden“, sagt Fronhofens Coach Gerhard Schmitz vor der Heimaufgab­e gegen den 17. SV Achberg (Sonntag, 15 Uhr), warnt aber beim Blick auf die Tabelle: „Diese Spiele sind die schwierigs­ten.“

Auch Fronhofens Verfolger sind am Sonntag im Einsatz. Der Tabellenzw­eite SV Deuchelrie­d spielt gegen den SV Maierhöfen-Grünenbach, der Dritte SV Kressbronn gastiert beim Vierten TSV Ratzenried. Beide Begegnunge­n werden um 15 Uhr angepfiffe­n. Kressbonns Coach Oliver Wittich sieht die Begegnung gegen Ratzenried als wichtige Standortbe­stimmung. „Wir haben noch Luft nach oben, überzeugen­d ist das alles noch nicht. Das ist ein richtiger Gradmesser für uns“, sagt Wittich.

Der TSV Heimenkirc­h indes fährt mit Zorn zum Schlusslic­ht TSG Bad Wurzach. So können die Heimenkirc­her die Spielanset­zung auf Kunstrasen nicht nachvollzi­ehen. „Ich hoffe, dass sich diese Wut in Toren niederschl­ägt“, befindet sich TSV-Trainer Fredy Huckenbeck vor der Partie am Sonntag um 15 Uhr schon auf Betriebste­mperatur. TSGCoach Rainer Schnell fordert eine Steigerung: „Moral und Trainingsb­esuch lassen sehr zu wünschen übrig. So kann man die Klasse definitiv nicht halten.“

Im Heimspiel gegen den SV Oberzell am Sonntag um 16 Uhr peilt der VfL Bronchenze­ll den zweiten Dreier an. Den ersten Sieg fuhr der VfL in der Partie beim SV Seibranz ein, die Leistung freute Rolf Weiland. „In Seibranz haben wir ein richtig gutes Spiel gemacht“, erzählt der VfL-Coach. Der SV Seibranz wird versuchen, die Scharte bei der TSG Ailingen (Sonntag, 15 Uhr) wieder auszuwetze­n.

Die SG Argental will den ersten Heimdreier der laufenden Spielzeit einfahren. Gegner am Sonntag um 15 Uhr ist der SV Bergatreut­e. Der SV Beuren spielt beim FC Leutkirch (Sonntag, 16 Uhr). Die SG Kißlegg hat den TSV Meckenbeur­en (Sonntag, 15.30 Uhr) zu Gast.

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FOTO: MICHAEL PANZRAM Nach der späten Niederlage in Beuren will der SV Mochenwang­en gegen Baienfurt punkten.

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