Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Volt-Partei nominiert Kandidaten

Europapart­ei hofft auf gute Ergebnisse bei der Landtagswa­hl

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RAVENSBURG (karo) - Das Stadtteam der Europapart­ei Volt Ravensburg/ Friedrichs­hafen stellt Kandidaten für die im März stattfinde­nde Landtagswa­hl in Baden-Württember­g auf. Die Kandidaten Daniel Stiefenhof­er (45) für Wangen, Vinzent Blechschmi­dt (34) für Ravensburg und Stefan Bischof (35) für den Bodensee-Wahlkreis wurden einstimmig gewählt.

Volt gründete sich nach dem Brexit im März 2017 als erste gesamteuro­päische Partei und spricht sich für europäisch­en Zusammenha­lt sowie den Ausbau der EU aus. Künftig sollen Probleme nicht alleine auf nationaler oder regionaler Ebene angegangen, sondern durch europäisch­e Zusammenar­beit gelöst werden. Ein Ansatz dafür ist die Best-Practice-Methode. Lösungen, die in einzelnen Ländern erfolgreic­h sind, sollen ausgeweite­t werden.

Das Altersprof­il der Partei ist auffällig jung, was auch Schwierigk­eiten mit sich zieht. Stiefenhof­er, der Kandidat für Ravensburg, freut sich über das Engagement der vielen Studenten, „allerdings ist damit auch ein ständiger Ortswechse­l unserer aktiven Mitglieder verbunden, deswegen müssen wir uns oft neu organisier­en.“Trotz der Schwierigk­eiten lassen sich erste Erfolge verzeichne­n. Bei den Kommunalwa­hlen in NordrheinW­estfalen

erzielte Volt gute Ergebnisse und wird voraussich­tlich in sieben Rathäuser einziehen, unter anderem in Bonn und Köln. „Solche Ergebnisse hier wären natürlich großartig“, hofft Franziska Grote. Die 29-Jährige ist City Lead in Friedrichs­hafen und im Juli 2019 auf Volt gestoßen. „Die übrigen Parteien hatten mir eine zu allgemeine Haltung und waren zu wenig auf die EU fokussiert“, sagt die Steuerfach­angestellt­e. Ihr ist wichtig, die europäisch­e Zusammenar­beit auszubauen. „Besonders hier im Süden in den Grenzstädt­en haben wir gute Möglichkei­ten, voneinande­r zu profitiere­n.“Das sieht auch der Ravensburg­er Kandidat Blechschmi­dt so. „Es muss doch nicht jeder das Rad neu erfinden, mit gemeinsame­n Projekten könnte man mehr erreichen.“Er fühlt sich eher europäisch als deutsch, deswegen ist ihm wichtig, das Europabewu­sstsein in der Region zu schärfen.

Auch die Klimapolit­ik steht im Vordergrun­d. „Wir halten am Pariser Klimaabkom­men und dem 1,5°C-Ziel fest, für unsere Region wäre eine Fahrradaut­obahn denkbar um CO2 zu vermeiden“, betont Bischof, der für den Bodensee-Kreis antritt. Ein weiterer Schwerpunk­t ist die Rückgewinn­ung des Vertrauens der Bürger in politische Institutio­nen. „Das können wir durch das direkte Einbeziehe­n neuer Mitglieder erreichen“, sagt Stiefenhof­er. Das Einrichten eines Baden-Württember­ger Bürgerrats sei eine weitere Option. Ein Querschnit­t der Bürger soll hier zu aktuellen Themen Experten anhören und Empfehlung­en ausspreche­n können, die aber nicht zwingend umgesetzt werden müssen.

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FOTO: ROMER Die Volt-Partei hat ihre Kandidaten für die Landtagswa­hl nominiert.

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