Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Berufungsverfahren nach Kniestoß noch vor Weihnachten
RAVENSBURG (len) - Der Kniestoß eines Weingarteners gegen den Kopf eines Polizisten im Juni in Ravensburg hat ein weiteres juristisches Nachspiel: Weil der Angeklagte Berufung gegen das Urteil des Amtsgerichts eingelegt hat, wird der Fall jetzt erneut verhandelt. Die Berufungshauptverhandlung am Landgericht Ravensburg findet nach Angaben des Gerichtssprechers am Donnerstag, 17. Dezember, und Dienstag, 22. Dezember, statt.
Vom Amtsgericht Ravensburg war der heute 30-jährige Angeklagte im Oktober unter anderem wegen gefährlicher Körperverletzung und Strafvereitelung zu zwei Jahren und sechs Monaten Haft verurteilt worden. Er hatte einen Polizisten bei einer nächtlichen Fahrzeugkontrolle vor einer Ravensburger Kneipe angegriffen und dabei an der Halswirbelsäule verletzt. Am Steuer des kontrollierten Fahrzeugs saß damals ein vermutlich betrunkener Freund des Mannes. Der Angeklagte flüchtete nach dem Kniestoß, wurde aber von dem Polizisten und seinem Kollegen zu Fuß verfolgt und festgenommen. Er gestand die Tat, legte aber Berufung gegen das Urteil ein. Zur Begründung teilte der Verteidiger des Angeklagten, der Freiburger Rechtsanwalt Sinan Akay, mit: „Die Strafe ist gemessen an der Tat und der Tatsache, dass mein Mandant auf der Verfolgungsjagd selbst zusammengeschlagen wurde, nicht verhältnismäßig.“