Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Natur-Doku von Wilhelmsdorfer Filmemacher läuft im Ersten
WILHELMSDORF (sz) - Eine Produktion des Wilhelmsdorfer Filmemachers Florian Schulz hat es in die ARD geschafft – und zwar zur besten Sendezeit: Am Montag, 11. Januar, um 20.15 Uhr läuft seine Dokumentation „Naturwunder Nordalaska – Ein Paradies in Gefahr“im Ersten. Fast 80 000 Quadratkilometer unberührte Wildnis umfasst das „Arctic National Wildlife Refuge“im Norden Alaskas. Es ist das größte Naturschutzgebiet der USA. Den Süden durchzieht die mächtige Brooks-Kette, mit Gipfeln von mehr als 2500 Metern Höhe, der ebene Norden grenzt an die Beaufortsee. In diesen vielfältigen Landschaften haben Wölfe, Eisbären, Grizzlybären, Moschusochsen, Karibus und Steinadler ihren Lebensraum. Seit Jahrtausenden wandern die trächtigen Karibu-Kühe im Frühjahr aus ihren Winterquartieren, der Taiga am Fuße der Brooks-Kette, in die Tundra der Küstenebene, um dort ihre Kälber zur Welt zu bringen. Auch Millionen Zugvögel ziehen hier ihre Küken auf oder legen im Herbst auf ihrer Wanderung nach Süden einen Zwischenstopp ein. Im Winter beziehen dort Eisbärenmütter mit ihren Jungen Quartier, während die windund kälteresistenten Moschusochsen das ganze
Jahr über hier leben. Für seine Doku war Schulz fünf Jahre lang immer wieder in der extremen Natur Nordalaskas unterwegs. Und hat neben faszinierenden Bildern der farbenfrohen arktischen Tundra und ihres überbordenden Lebens auch bedrückende Aufnahmen von gestrandeten Eisbären gemacht, denen ihr Lebensraum zunehmend unter den Pranken schmilzt. So will der Film laut Ankündigung auch bewusst machen, wie verletzlich die Arktis ist und wie sie den Schutz des Menschen braucht. Denn mitten im Naturschutzgebiet darf nach Erdöl gebohrt werden.