Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Lindauer Klinik verschiebt planbare Behandlungen
Anordnung der Regierung als „reine Vorsichtsmaßnahme“– Keine Engpässe in der Klinik
LINDAU (roi) - Die Asklepios-Klinik Lindau setzt bis voraussichtlich Freitag, 29.Januar, planbare stationäre Behandlungen zurück. Die Klinik betont, dass es sich hierbei angesichts der Covid-Infektionszahlen um eine „reine Vorsichtsmaßnahme“handle.
Die Absage kommt eine Woche vor der lange geplanten Leistenbruch-Operation. In einem Brief teilt das Krankenhaus dem Lindauer mit, dass der ambulante Eingriff verschoben werden müsse. Falls er Schmerzen bekomme, solle er sich melden.
Der Lindauer ist kein Einzelfall. „In dieser Woche haben wir bereits mehr als 20 geplante Eingriffe verschoben“, sagt Kliniksprecher Christopher Horn. Die Asklepios-Klinik Lindau handle auf Anordnung der Regierung von Schwaben und des Ärztlichen Leiters Krankenhauskoordination. Betroffen seien nur Operationen beziehungsweise stationäre Aufenthalte im Krankenhaus, „die nicht medizinisch dringend sind und sich ohne negative Auswirkungen für den betroffenen Patienten verschieben lassen“. Ob sich eine geplante Operation verschieben lässt oder ob diese medizinisch dringend ist, werde medizinisch sorgfältig abgewogen und von Fall zu Fall entschieden, so Horn weiter.
Die Klinik betont ausdrücklich, dass es sich angesichts der weiterhin steigenden Covid-Infektionszahlen um eine reine Vorsichtsmaßnahme handle. „Personelle oder anderweitige Engpässe gibt es an der Asklepios Klinik Lindau zum jetzigen Zeitpunkt nicht“, schreibt Horn. Stand Mittwoch, 13. Januar, befanden sich in der Lindauer Klinik insgesamt vier Covid-Patienten in stationärer Behandlung. Einer von ihnen werde intensivmedizinisch versorgt. Dringende, nicht aufschiebbare Behandlungen
würden weiterhin durchgeführt, betont Horn. Das gelte nicht nur für Notfälle. „Ambulante OPs und Behandlungen finden im Grundsatz vorbehaltlich weniger Einzelfälle weiterhin statt“, schreibt Horn. Auch Sprechstundentermine können regulär vereinbart werden. „Von einer Terminverschiebung betroffene Patienten werden rechtzeitig von uns informiert“, sagt Horn und bittet die Betroffenen um Verständnis. „Wir alle stehen in der gemeinsamen Verantwortung, der Pandemie bestmöglich zu begegnen.“Für die Asklepios-Klinik seien diese Maßnahmen
der Regierung „aufgrund der aktuellen Pandemielage nachvollziehbar“.
Die Lindauer Klinik will, sofern das Pandemiegeschehen dies zulässt, zeitnah wieder ihr gesamtes Behandlungsspektrum anbieten. Das sei wichtig, um andere schwerwiegende Erkrankungen nicht aus dem Blick zu verlieren. Die Ärzte der Asklepios-Klinik Lindau warnen davor, dass Patienten mit schweren oder sogar lebensbedrohlichen Erkrankungen aus Angst vor einer Corona-Infektion dringend notwendige Klinikbehandlungen vermeiden.