Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
„Durchfahrtsstrecke mit Pipistopp“
Zum Bericht „Land fördert Oberschwaben Tourismus mit 400 000 Euro“(SZ vom 11. Januar):
Der geplante Imagefilm über unsere unverwechselbare, einmalig schöne Region sollte schnellstmöglich gedreht werden. Wenn die Pläne des Regionalverbands Bodensee-Oberschwaben umgesetzt werden sollten, wird sich unsere Landschaft so sehr zu ihrem Nachteil verändern, dass wir diese dann in wenigen Jahren nicht mehr wiedererkennen werden. „Sanfte hügelige Wiesen, wildromantische Moor- und Seenlandschaften“und so weiter werden werbewirksam beschrieben, da kann man nur sagen, Papier ist geduldig. Über kurz oder lang wird die Natur weiter geknebelt, zubetoniert und verschandelt, und tolle neue Gewerbegebiete, kaputte Straßen, zersiedelte Dörfer und Monokultur auf den Feldern lassen die Herzen der getäuschten Reisenden höherschlagen. Wenn, so wie bisher, ohne Achtung und Weitsicht mit unserer Heimat umgegangen wird, dann bietet sich dieser Landstrich nicht als großartige Tourismusregion an, sondern weckt als Durchfahrtsstrecke mit Pipistopp die Vorfreude auf Gegenden hinter der Grenze. Allgäu-Oberschwaben wird die Reiselust nur dann steigern, wenn es uns gelingt, seine Schönheit von Natur und Kultur zu erhalten und nicht nur auf Prospekten anschauen zu können, wie es einmal hier ausgesehen hat. Die Vielfalt unserer einzigartigen Voralpenlandschaft muss bewahrt bleiben, dann kommen die Besucher auch gerne wieder. Werbungen, die der Realität in keiner Weise entsprechen, locken ganz sicher keine Touristen an.
Wolfegg
nur deshalb noch frönen, weil wir seine Folgen momentan vor allem den Menschen anderswo auf der Welt und in unserem Land unseren Nachkommen aufbürden. Da hilft nur wegsehen oder jeden vom Baum holen, der Nachdenken einfordert! Immerhin verdient die neue Deeskalationsstrategie von Polizeipräsident Stürmer Anerkennung.
Und warum macht man als älterer Leserbriefschreiber, der zu Recht auf das energie- und ressourcenschonendere Leben früher hinweist, allein den Jungen den heutigen Lebensstil zum Vorwurf? Seien wir doch froh, dass es junge Menschen gibt, die im Interesse ihrer Zukunft etwas ändern wollen.
Und letztlich: Warum soll eine solche Aktion durch ihre mögliche negative Wahrnehmung dem Thema Klimaschutz schaden? Nur bei denen, die den Klimawandel für ein Hirngespinst oder ein Nischenthema halten, das man irgendwann mal angehen kann. Alle anderen sollten sich fragen lassen, was sie selbst bisher zur Lösung des Jahrhundertproblems getan haben und ob das genug war.
Ravensburg nichts anderes zu tun. Erfahrungsgemäß geht es per E-Mail etwas schneller. Ich wünsche allen Betroffenen viel Geduld und Glück bei der Impfterminsuche.
Ravensburg
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