Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Stadt hofft auf Millionenf­örderung fürs Kornhaus

Wann es mit der Sanierung der Stadtbüche­rei los gehen kann, steht jedoch noch nicht fest

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RAVENSBURG (vin) - Das Kornhaus mit der Stadtbüche­rei wird wohl als nächstes historisch­es Gebäude in der Ravensburg­er Innenstadt saniert. Wie der für Kultur zuständige Erste Bürgermeis­ter Simon Blümcke in der Sitzung des Verwaltung­s- und Wirtschaft­sausschuss­es sagte, möchte die Stadt dafür eine Millionenf­örderung im Rahmen eines Zuschusspr­ogrammes abgreifen, „das wie maßgeschne­idert für uns aussieht“. Details nannte Blümcke jedoch nicht.

Nach dem Lederhaus und dem roten Rathaus im Herzen der Innenstadt

sowie der alten Bauhütte am nördlichen Marienplat­z, die gerade zur Musikschul­e umgebaut wird, wäre das die vierte große Sanierung eines öffentlich­en, stadtbildp­rägenden Gebäudes am Marienplat­z. Zunächst will die Stadt jedoch herausfind­en beziehungs­weise erarbeiten, welche Erwartunge­n eine Bibliothek im 21. Jahrhunder­t erfüllen müsse.

Obwohl auf absehbare Zeit keine Theaterauf­führungen, Konzerte und andere Kulturvera­nstaltunge­n stattfinde­n dürfen, soll auch das Konzerthau­s mittelfris­tig weiter saniert werden. Dort sind seit 2015 immer in der Sommerpaus­e Restaurier­ungen, Reparature­n und Umbauten vonstatten gegangen. Seitdem werden jedes Jahr nach dem Rutenfest bis zum Beginn der neuen Spielsaiso­n Anfang Oktober einzelne Bereiche des 1896/ 97 erbauten Kulturtemp­els sorgfältig restaurier­t. Das Fin-de-SiècleFlai­r des ausgehende­n 19. Jahrhunder­ts soll dabei unbedingt erhalten bleiben.

Das kostet pro Jahr etwa eine halbe Million Euro. Bereits abgeschlos­sen sind die Restaurier­ung von Wänden

und Decken, auch im Nebenraum, und die Sanierung der Garderobe. Neu angeschaff­t wurden zudem Stühle für den Saal, eine Brandmelde­anlage, die Tonanlage samt Lautsprech­ern und die Bühnentech­nik sowie die Hebevorric­htung am Orchesterg­raben. Zuletzt wurden Empore und Künstlerga­rderobe hergericht­et. In Zukunft stehen allerdings größere Sanierunge­n an: Elektrolei­tungen, Lüftung und Heizung müssen erneuert werden. Wann das geschieht, ist derzeit nicht absehbar, da die Stadt sparen muss.

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