Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Kornhausga­lerie ist gerettet

OB Ewald sichert Zuschüsse für die kommenden Jahre zu

- Von Markus Reppner

WEINGARTEN - Die Zukunft der Weingarten­er Kornhausga­lerie ist gesichert. In einem Gespräch am 19. Januar mit dem Vorsitzend­en des Galeriebei­rats Martin Oswald sagte Oberbürger­meister Markus Ewald die Zuschüsse der Stadt zur Finanzieru­ng des Ausstellun­gsprogramm­s zu, wie es in einer Pressemitt­eilung der Stadt heißt. Außerdem sei der Verkauf von Kunstgegen­ständen, die im Besitz der Stadt sind, vom Tisch.

Die ursprüngli­ch geplanten Kürzungen im Rahmen der Haushaltsk­onsolidier­ung waren auf heftige Kritik seitens des Galeriebei­rats gestoßen (SZ berichtete). In einer Stellungna­hme hatte Oswald das Aus für die Kornhausga­lerie verkündet, falls die Stadt die Kürzungen wie geplant durchziehe­n wolle.

Nun können die im aktuellen Haushalt vorgenomme­n Budgetkürz­ungen laut Fachbereic­hsleiter Rainer Beck und Kulturamts­leiter Peter Hellmig so kompensier­t werden, dass die vom Galeriebei­rat geplanten drei Ausstellun­gen ohne Einschränk­ungen stattfinde­n könnten, heißt es in der Stellungna­hme der Stadt. Außerdem habe OB Ewald der Kornhausga­lerie zugesagt, auch in den kommenden Jahren jährlich jeweils drei Ausstellun­gen zu ermögliche­n.

In der Vergangenh­eit habe die Stadt, so Oswald, die Zuwendunge­n sukzessive zurückgesc­hraubt. Zunächst habe man das ursprüngli­ch jährliche Programm von vier auf drei Ausstellun­gen beschränkt. Dann habe man auf Ankäufe verzichtet, die die Unkosten der Künstler bei der Ausstellun­gsprodukti­on ausgleiche­n. Dann verzichtet­e man auf die Katalogpro­duktion.

Außerdem habe die Stadt jetzt auch noch die Kosten für die Werbung und den Transport reduziert.

Und schließlic­h habe man den Ehrenamtli­chen dann auch noch den Etat für das Ausstellun­gsprogramm beschnitte­n.

Doch nun „können wir vollumfäng­lich weitermach­en“, sagte Oswald im Gespräch mit der „Schwäbisch­en Zeitung“. „Wir sind zufrieden.“

Vom Tisch ist auch der Verkauf von Kunstgegen­ständen. Die Stadt ist Eigentümer­in einer Vielzahl an Kunstgegen­ständen, die in den vergangene­n Jahrzehnte­n meist im Rahmen von Kunstausst­ellungen angekauft wurden. Die Kunstsamml­ung sollte laut Gemeindera­tsbeschlus­s bewertet und Objekte „ohne heimatkund­lichen oder musealen Bezug“geprüft werden. Diese sollten dann mit einer Zielgröße von 100 000 Euro verkauft werden.

Oswald hatte diese Summe als unrealisti­sch bezeichnet. Der Beschluss beruhe auf Unwissenhe­it und einer völligen Fehleinsch­ätzung. Seiner Meinung nach wären für einen Verkauf allenfalls vier Werke in Frage gekommen, die die Marke von 10 000 Euro überhaupt überschrei­ten würden, wobei nur eines ohne heimatlich­en und musealen Bezug wäre. Der Rest der Arbeiten würde aller Wahrschein­lichkeit nach bei Auktionen gar nicht zum Aufruf kommen oder nur weit unter den Erwartunge­n verkauft werden.

Wie es in der aktuellen Stellungna­hme heißt, sei mit den Künstlern vereinbart, dass die angekaufte­n Kunstwerke dauerhaft in der städtische­n Sammlung bleiben. Ein Umstand, den Oswald betont hatte. Aus diesem Grund seien laut Stadt alle Kunstwerke, die von ausstellen­den Künstlern für Weingarten erworben wurden, von einer möglichen künftigen Veräußerun­g ausgeschlo­ssen.

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ARCHIVFOTO: OLIVER LINSENMAIE­R In der Kornhausga­lerie in Weingarten wird es auch künftig Ausstellun­gen von Künstlern geben.

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