Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Towerstars-Trainer rüttelt seine Mannschaft wach
RAVENSBURG (tk) - Die Partie der Ravensburg Towerstars gegen die Tölzer Löwen hat niemanden im Lager der Oberschwaben gefallen. Den Fans am Bildschirm nicht, dem Trainer in der leeren CHG-Arena auch nicht. Nach dem 1:5 und einem äußerst schwachen Auftritt sparte Marc Vorderbrüggen nicht mit Kritik an seinem Team. Mit solchen Leistungen sieht der Interimstrainer sogar die Play-offs in der Deutschen Eishockey-Liga 2 in Gefahr.
14 Spieltage vor dem Ende der Hauptrunde liegen die Ravensburger in der Tabelle auf Rang sechs – neun Punkte sind es bis zu Rang neun, den momentan die Bayreuth Tigers belegen. Elf waren es vor dem Spieltag am Donnerstag. „Man vergisst hier schnell, dass man in dieser verrückten Saison auch schnell aus den Playoff-Plätzen rausfliegen kann“, sagte Vorderbrüggen. „Wir müssen uns zusammenreißen.“
Anschauungsunterricht, wie es funktionieren soll, bekamen die Towerstars am Donnerstag vom Gegner vorgeführt. Wegen zahlreicher Verletzungen und Nachwirkungen von Corona-Erkrankungen hat Trainer Kevin Gaudet seit Wochen nur einen Rumpfkader zur Verfügung. Dennoch gewinnen die Löwen regelmäßig und halten sich unter den Top vier. „Für mich ist es ein Rätsel, wie das meine Mannschaft schafft“, lobte Gaudet. Dann fand der Tölzer Trainer aber doch zwei Attribute – frei nach Oliver Kahn: „Großes Herz, große Eier.“
Das konnte Vorderbrüggen von seiner Mannschaft nicht im Ansatz behaupten. „Es fängt mit der Körpersprache an und hört auf dem Eis auf “, meinte der junge Trainer zur schwachen Leistung seines Teams. „Da nehme ich die älteren Spieler noch etwas mehr in die Pflicht.“Direkt am Samstag (17 Uhr/SpradeTV) können es die Towerstars bei den Lausitzer Füchsen besser machen. „Wir müssen da schnell rauskommen und auf den richtigen Weg kommen“, meinte Vorderbrüggen.