Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
IWO als Sprungbrett in den Arbeitsmarkt
Junger Mann mit Handicap erarbeitet sich Stelle beim Landratsamt Ravensburg
WEINGARTEN/RAVENSBURG (sz) Die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf den Arbeitsmarkt sind für Menschen mit Behinderung besonders gravierend. Umso erfreulicher seien Fälle wie der von Florian Kibele von den Integrations-Werkstätten Oberschwaben (IWO): Nach einem vierwöchigen Praktikum beim Landratsamt Ravensburg wurde er dort nahtlos in ein Angestelltenverhältnis übernommen. Das teilen die IWO mit.
„Ich finde es schön, dass wir gleich zu Beginn des Jahres eine solch positive Nachricht überbringen können“, freut sich Moritz Prokein, Bereichsleiter Bildung & Arbeitsförderung bei der IWO. „Denn es ist unser Auftrag, Menschen mit Behinderung auf den allgemeinen Arbeitsmarkt zu vermitteln.“
Die Basis für seinen Job in der Abteilung Inklusionsamt habe sich Florian Kibele im Berufsbildungsbereich (BBB) der IWO selbst gelegt. „Er hat sich bei uns im BBB ein Jahr lang in Bereichen wie Scanning qualifiziert und kann dies im Landratsamt nun optimal umsetzen“, sagt Prokein weiter.
„Florian Kibele hat die Werkstatt für Menschen mit Behinderung als Sprungbrett für den allgemeinen Arbeitsmarkt erfolgreich genutzt“, so Franz Eggerstorfer. Er gehört zu den Jobcoaches der IWO, die die Menschen mit Behinderung auf dem Weg in den allgemeinen Arbeitsmarkt qualifizieren, Bewerbungsgespräche trainieren, anleiten und in der Firma vor Ort auch begleiten.
„Herr Kibele hatte bereits in der Vergangenheit bei der Verscannung von Unterlagen für unser Jobcenter durch die IWO geholfen. Aufgrund seines Werdegangs, seiner Freude am Arbeiten mit dem PC und seiner aufgeschlossenen Art hat er uns überzeugt“, lobt Sachgebietsleiterin Isabel Wiesner vom Sozial- und Inklusionsamt im Landratsamt Ravensburg ihren neuen Mitarbeiter.
Dieses Vertrauen in seine Person und seine Fähigkeiten freut Florian Kibele. Für alle Menschen mit Handicap, die auf der Suche nach einem Job auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt sind, hat einen wichtigen Tipp parat: „Immer freundlich, hilfsbereit und aufgeschlossen sein und mit den Leuten reden.“
Dann brauche es nur noch ein couragiertes Unternehmen wie das Landratsamt Ravensburg, das den Menschen mit Behinderung eine Chance bietet. Dabei können die Firmen nicht nur auf die IWO im Allgemeinen und deren Jobcoaches im Besonderen bauen. Zeigt sich, dass ein Mitarbeiter soweit qualifiziert und stabilisiert und ein erfolgreicher Übergang in ein sozialversicherungspflichtiges Arbeitsverhältnis möglich ist, wird der Integrationsfachdienst (IFD) hinzugezogen und gemeinsam mit Mitarbeiter und Jobcoach die weiteren Schritte und Maßnahmen vereinbart.
„Aufgrund seines Werdegangs, seiner Freude am Arbeiten mit dem PC und seiner aufgeschlossenen Art hat er uns überzeugt.“
Sachgebietsleiterin Isabel Wiesner vom Sozial- und Inklusionsamt im Landratsamt Ravensburg