Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Von Comedy über Drama bis Science fiction
Diese neuen Serien laufen jetzt bei den Streamingdiensten
BONN (KNA) - Joss Whedons Fantasy-Serie „The Nevers“bei Sky, deutsche Comedy bei TVnow und das Teen-Abenteuer „Wild Republic“bei Magenta TV – diese Serien können nun gestramt werden:
Autor, Regisseur und Comicautor Joss Whedon hat bei Fantasy- und SciFi-Serienfans seit „Buffy – Im Bann der Dämonen“und „Firefly“Kultstatus. Beide Serien unterhielten nicht nur als augenzwinkernde Genre-Beiträge, sondern trugen durch ihre Vielzahl markanter weiblicher Identifikationsfiguren auch dazu bei, eine popkulturelle Domäne, die lange als Fan-Zone nerdiger Jungs galt, für Zuschauerinnen interessant zu machen. Viel Girl-Power gibt es auch in dem Serienprojekt „The Nevers“, das Whedon realisiert hat und das jetzt bei Sky läuft. Der Sender schreibt zu der im London des viktorianischen Zeitalters spielenden Serie: „Ein episches Science-FictionDrama um eine Gang von Frauen, die sich mit ungewöhnlichen Fähigkeiten, unerbittlichen Feinden und einer Mission konfrontiert sieht, die die Welt verändern könnte“. Im 19. Jahrhundert-Ambiente der Serie sind sogenannte Berührte („Touched“) aufgetaucht – Menschen, die über erstaunliche übernatürliche Kräfte verfügen, von Zeitgenossen aber als unnatürlich und abartig wahrgenommen und entsprechend behandelt werden; im Zentrum steht eine Gruppe solcher „Berührter“.
Bei TVnow wiederum setzt man verstärkt auf deutsche Serien. Jetzt startet die Comedy-Serie „Mirella Schulze rettet die Welt“, die sich ein durchaus interessantes Thema vornimmt: die Reibungen zwischen einer „Fridays for Future“-bewegten Teen-Generation und einem sozialen Umfeld, das sich von deren unbequemem Klima-Aktivismus latent überfordert fühlt. Die Titelheldin ist eine Art deutsche Greta-Thunberg.
Auf deutsche Serienunterhaltung setzt auch MagentaTV: der Streamingdienst zeigt die Abenteuer-Dramaserie „Wild Republic“um ein aus dem Ruder laufendes Resozialisierungsprojekt für jugendliche Straftäter. Durch eine erlebnispädagogische Maßnahme in den Alpen sollen die Teenager ihren Sinn für Gemeinschaft und Solidarität stärken. Doch dann wird ein Bergführer und Betreuer tot aufgefunden. Die Jugendlichen sind von der Situation völlig überfordert und fliehen, weil sie fürchten, man könne sie für den Tod verantwortlich machen, in die Wildnis. Dort zu überleben und miteinander klarzukommen wird zur gefährlichen Herausforderung.
Um erstaunliche wahre Geschichten geht es in zwei Serien, die bei Netflix und Joyn gestartet sind. „Die Schlange“(Netflix) ist eine achtteilige Krimiserie nach dem realen Fall des französischen Betrügers und Serienkillers Charles Sobhraj, der zwischen 1975 und 1976 auf dem sogenannten Hippie Trail in Asien mehrere jungen Reisende aus dem Westen ermordet haben soll. „Strange Angel“(Joyn) basiert auf dem kuriosen Schicksal des Wissenschaftlers Jack Parsons (1914-1952): Im Los Angeles der 1930er-Jahre verfolgt dieser als Koryphäe auf dem Gebiet der Raketenantriebsforschung das Ziel, irgendwann den Weltraum zu erkunden. Dann aber gerät er in den Bannkreis des berühmt-berüchtigten Okkultisten Alister Crowley und setzt damit seinen Ruf als Wissenschaftler aufs Spiel. Konzipiert wurde die Serie von Drehbuchautor Mark Heyman, der mit seinem Buch für „Black Swan“einen Sensus fürs Abgründige bewiesen hat; zu den Regisseuren gehört unter anderem der britische Regie-Star Ben Wheatley.