Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

„Wir wussten, dass wir die bessere Mannschaft sind.“

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FRIEDRICHS­HAFEN - Julian Zenger (Foto: Imago Images) ist im Allgäu geboren und aufgewachs­en, hat bei der TSG Leutkirch mit dem Volleyball­spielen begonnen und beim VfB Friedrichs­hafen die ersten Schritte Richtung Profi gemacht. Seit 2019 spielt der 23-Jährige bei den Berlin Recycling Volleys. Im ersten Jahr wurden die Play-offs abgesagt, im zweiten Jahr wurde Zenger – in seiner alten Heimat Friedrichs­hafen – zum ersten Mal deutscher Meister. Im Interview mit Thorsten Kern blickt Zenger auf die Saison zurück.

Herr Zenger, Sie feiern die Meistersch­aft ganz nah an zu Hause. Ein besonderes Gefühl?

Es ist schon schade, dass Familie und Freunde nicht da sind. Das wäre unter normalen Umständen natürlich anders gewesen. Da wären einige in der Halle gewesen. Wir sind aber super happy, dass wir es hier geschafft haben.

Was hat Sie und die Berliner in der Finalserie so stark gemacht? In der Hauptrunde hatten Sie noch zweimal klar gegen den VfB Friedrichs­hafen verloren. Nach den ersten beiden Sätzen im Finale war es aber fast ein Klassenunt­erschied.

In der Hauptrunde waren wir noch nicht so eingespiel­t, da hatten wir ein paar Probleme und auch Pech mit ein paar Verletzung­en. Das hat sich zum Glück stabilisie­rt. Es war auch gut, dass wir in der Champions League weitergeko­mmen sind und da noch zwei gute Spiele hatten. Zu Beginn der Play-offs waren wir als Team eingespiel­t und fühlten uns auch super vorbereite­t.

Im Heimspiel sowie am Donnerstag in Friedrichs­hafen haben Sie und Ihre Mannschaft­skollegen nicht den Eindruck gemacht, als würden Sie verlieren können. War das Selbstvert­rauen so groß? Wir wussten, dass wir die bessere Mannschaft sind, wenn wir unsere Sachen gut und richtig machen. Ich glaube, dass auf dem Spielfeld keiner geglaubt hat, dass wir das noch aus der Hand geben können. Wir wollten es aber schon ein bisschen deutlicher machen zu Beginn. Wir haben es nicht geschafft, uns schon am Anfang abzusetzen. Aber gegen Ende des Satzes dann schon – durch Aufschläge, ein paar Breaks und auch manchmal ein bisschen Glück.

Beim VfB gab es zu Beginn der Saison fast eine komplett neue Mannschaft. Wie wichtig ist es, dass der Kern der Berliner Mannschaft seit Jahren eingespiel­t ist? Das ist mit Sicherheit wichtig. Man kennt sich über einen längeren Zeitraum, ist eingespiel­ter. Das ist ganz klar ein Vorteil.

Was ist es für ein Gefühl, als Meister nicht mit den Fans feiern zu können?

Es wäre schöner, wenn die Halle voll gewesen wäre. Dann wäre im ersten Moment auch die Feierlaune ein bisschen anders gewesen. Aber ich bin mir sicher, die kommt noch.

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