Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Revolutionäre der Medizin
STUTTGART (dpa) - Die beliebte Fernsehserie „Charité“hat sie in den Mittelpunkt gerückt: Medizinpioniere wie Koch, Behring und Virchow, die das deutsche Kaiserreich zu einer führenden Forschungsnation machten. Natürlich findet man ihre Geschichten auch in Ronald D. Gerstes Buch „Die Heilung der Welt“(Klett-Cotta), in dem er über „Das Goldene Zeitalter der Medizin“, schreibt. Es war die Epoche zwischen 1840 und 1914, in der der Medizin entscheidende Durchbrüche gelangen. Die Narkose wurde erfunden, die Röntgenstrahlen entdeckt, der Kampf gegen krankmachende Keime aufgenommen, wichtige Impfstoffe besiegten Seuchen der Menschheit. Die Medizingeschichte jener Zeit lässt sich sehr gut an Einzelschicksalen darstellen. Berührend etwa ist der Kampf gegen die Sepsis des schottischen Arztes Joseph Lister. Er rettete einem Jungen das Bein, weil er durch die erstmalige Verwendung von desinfizierender Karbolsäure den Wundbrand verhinderte.