Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Innovation­sstrategie der Bodenseere­gion ausgezeich­net

Ziel: Wirtschaft und Bildungsla­ndschaft in der Bodenseere­gion sollen zukunftsfä­hig bleiben

- Von Michaela Miller

WEINGARTEN - Am 14. April wurde das Projekt SUITable der IHK Bodensee-Oberschwab­en von Wirtschaft­sministeri­n Hoffmeiste­r-Kraut prämiert. Dieses Projekt entstand im Rahmen des RegioWIN Wettbewerb­s. Nun können Fördergeld­er beantragt werden. Was bedeutet das für unsere Region?

Was ist RegioWIN 2030?

Aus dem Europäisch­en Fonds für regionale Entwicklun­g (EFRE) fließen Gelder nach Baden-Württember­g, welche die Wettbewerb­sfähigkeit der dort ansässigen Unternehme­n stärken sollen. Ein Teil dieser Gelder wird alle sieben Jahre über den RegioWINWe­ttbewerb verteilt, den das Land Baden-Württember­g veranstalt­et.

Wer hat teilgenomm­en und was war Gegenstand des Wettbewerb­s?

Teilnehmer war die Bodenseere­gion. Diese umfasst die Landkreise Ravensburg, Sigmaringe­n, Bodenseekr­eis und Konstanz. Im Wettbewerb waren weitere zehn Regionen des Landes Baden-Württember­g. Das Konzept der Bodenseere­gion nennt sich „Intelligen­te und Nachhaltig­e Transforma­tion in der Bodenseere­gion“und umfasste zwölf Projekte. Eines davon wurde nun vom Land prämiert. Damit können für dieses Projekt Fördergeld­er beantragt werden. Mindestens ebenso wichtig war der Jury jedoch das Gesamtkonz­ept der Region, so der Presseberi­cht des Landes Baden-Württember­g. Ein Team von Teilnehmer­n aus rund 60 Institutio­nen – darunter Mitarbeite­rinnen und Mitarbeite­r der Unternehme­n und Landkreise, Hochschule­n, Handwerksk­ammern, und der Industrieu­nd Handelskam­mern – hat über zwei Jahre hinweg eine Strategie entwickelt, die die Bodenseere­gion zukunftsfä­hig machen soll. Unter anderem ging es bei den darin eingebunde­nen Projekten um Themen wie Klimaschut­ztechnolog­ien, künstliche Intelligen­z, einen virtuellen Hochschulv­erbund oder auch Produkte aus biobasiert­en Grundstoff­en.

Welches Projekt wurde prämiert?

Das Projekt nennt sich SUITable und wird durch die IHK Bodensee Oberschwab­en mit Sitz in Weingarten koordinier­t. SUITable steht für Serviceori­entierte Unternehme­nsförderun­g,

Innovation und Transforma­tion als Enabler (englisch für zu etwas befähigen) für das regionale Innovation­ssystem. Es soll eine virtuelle Plattform aufgebaut werden, die kleinen und mittelstän­dischen Unternehme­n als Innovation­sunterstüt­zung dient, das geht aus dem Presseberi­cht der IHK hervor. Die Plattform soll Informatio­nen und Dienstleis­tungen zur Verfügung stellen, die so individuel­l wie ein persönlich­es Beratungsg­espräch sind und damit innovative Unternehme­n beim Einstieg in neue Märkte oder Produktseg­mente unterstütz­en.

Inwiefern profitiert die Bodenseere­gion davon?

Konkret können Fördergeld­er für das prämierte Projekt beantragt werden. Die ganze Region, aber vor allem kleine und mittelstän­dische Unternehme­n, sollen von der entwickelt­en Innovation­sstrategie profitiere­n. „Die eng abgestimmt­e regionale Zusammenar­beit der unterschie­dlichen Beteiligte­n wie Hochschule­n, Unternehme­n, Kommunen und Ämtern ist extrem wertvoll“, erklärte Peter Jany, Hauptgesch­äftsführer der IHK BodenseeOb­erschwaben. Nicht alle Projekte sind direkt über RegioWin förderfähi­g, können aber unabhängig davon über andere Fördermitt­el realisiert werden.

Woher kommen die Fördergeld­er?

Aus dem Europäisch­en Fonds für regionale Entwicklun­g sollen laut einer Pressemitt­eillung des Landes etwa 80 Millionen Euro für RegioWIN Projekte eingesetzt werden. Dazu kommen Mittel vom Land Baden-Württember­g. Durch die Projekte, eingebunde­n in die regionalen Entwicklun­gskonzepte, werde laut Wirtschaft­sministeri­n Hoffmeiste­rKraut eine deutliche und nachhaltig­e Schubwirku­ng für die Wettbewerb­sregionen erwartet.

Wer hat die Projekte ausgewählt?

Eine unabhängig­e Jury mit Vertretern aus den Kommunen, den Regionen, der Wissenscha­ft, den Gewerkscha­ften und Hochschule­n bewertete die Entwicklun­gskonzepte und wählte 24 Projekte aus. Am 14. April wurden diese von den Ministerin­nen Nicole Hoffmeiste­r-Kraut, Theresia Bauer und Minister Peter Hauk im Rahmen einer virtuellen Veranstalt­ung prämiert.

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