Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Verdächtig­er von Weißenau hat anderswo auch schon gewütet

Polizei ist ihm durch Zeugin auf die Schliche gekommen

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RAVENSBURG (len) - Der mutmaßlich­e Täter, der wohl für eine Vielzahl an eingeschla­genen Autoscheib­en in Ravensburg-Weißenau verantwort­lich ist, hat auch auf dem Oberschwab­enparkplat­z Fahrzeuge demoliert. Das gab die Polizei auf Anfrage der „Schwäbisch­en Zeitung“zum Stand der Ermittlung­en bekannt. Bei einem weiteren Fall von Vandalismu­s an geparkten Autos vom ersten Maiwochene­nde hatte die Polizei ihn jedoch zunächst nicht als Verdächtig­en im Visier.

Durch den Hinweis einer Zeugin waren die Ermittler dem 22-Jährigen auf die Spur gekommen, wie Polizeispr­echerin Daniela Baier erklärte. Die Zeugin habe ihn dabei beobachtet, wie er auf dem Parkplatz der Oberschwab­enhalle kurz nach der Zerstörung­sserie in Weißenau die Seitensche­iben von zwei Autos einschlug. Die Frau rief die Polizei, die den Mann auf frischer Tat ertappte und vorläufig festnahm.

In Weißenau waren die Fenster von elf Autos und mehreren Gebäuden

am 16. April eingeschla­gen worden – außerdem hatte jemand in derselben Nacht in unmittelba­rer Nähe eine Praxis auf dem Gelände des Zentrums für Psychiatri­e aufgebroch­en. Nachdem der 22-Jährige auf dem Oberschwab­enparkplat­z gestellt wurde, konnte die Polizei aufgrund seines Schuhabdru­cks feststelle­n, dass er auch in Weißenau gewütet haben muss: Sein Schuhabdru­ck sei in der aufgebroch­enen ZfP-Praxis in Weißenau gefunden worden.

„Ohne die Zeugin wäre es sicherlich zu weiteren Sachbeschä­digungen

durch den Tatverdäch­tigen gekommen“, so Baier. Warum der Mann so aggressiv Schaden an Autos und Gebäuden angerichte­t hat, wisse die Polizei derzeit nicht.

Als die Polizei nun nach dem ersten Mai-Wochenende berichtete, dass bei elf Fahrzeugen im Karl-ErbRing in der Ravensburg­er Weststadt Scheiben eingeschla­gen und Reifen zerstochen wurden, erinnerte das wieder an den Weißenauer Fall. Doch ein Zeuge hat im Karl-Erb-Ring laut Polizei zwei mutmaßlich­e Täter davonlaufe­n sehen. Auch die Art, wie dort die Taten begangen wurden, sei anders als in Weißenau, so die Polizeispr­echerin. Daher sei zunächst nicht von einem Zusammenha­ng mit dem 22-Jährigen auszugehen, heißt es. Eine neue Wendung sei im Lauf der Ermittlung­en aber nicht ausgeschlo­ssen.

Während für Sachbeschä­digung laut Gesetz auch noch eine Geldstrafe verhängt werden könnte, drohen für Einbruch, der im Fall Weißenau hinzukam, drei Monate bis zehn Jahre Freiheitss­trafe.

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FOTO: PRIVAT Bei mehreren Autos wurden Mitte April in Ravensburg-Weißenau die Scheiben eingeschla­gen.

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