Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Aus fünf Ortsbauhöfen werden zwei Stützpunkte
Stadt Wangen will die Arbeit in den Ortsteilen neu organisieren – und stößt auf breite Zustimmung
WANGEN - Stadt und Gemeinderat werden von einer in den meisten Ortsteilen lieb gewonnenen und langjährigen Gewohnheit Abschied nehmen: Die in Neuravensburg, Niederwangen und Schomburg sowie in Karsee und Leupolz bestehenden örtlichen Bauhöfe wird es in dieser Form künftig nicht mehr geben. Sie werden durch zwei Stützpunkte ersetzt.
„Was passiert, wenn ein Mitarbeiter krank ist, Urlaub hat oder Arbeiten nicht allein durchführen kann?“Diese Frage stellte Baudezernent Peter Ritter in den Raum, als es jüngst im Gemeinderat um die Außenstellen des Wangener Bauhofs und deren künftige Neuorganisation ging. Hintergrund: In Karsee, Leupolz und Niederwangen sind diese lediglich mit je einem Beschäftigten besetzt, in Neuravensburg und Schomburg sind es jeweils zwei. Deuchelried wird bislang von der mit 56 Leuten ausgestatteten Wangener Zentrale am Südring aus bedient.
Auch deren Leiter Martin Blum betonte die Pferdefüße am bisherigen System – formulierte sie aber positiv, auf das neue System gemünzt. Von „weniger Selbstausbeutung“sprach er ebenso wie von Vorteilen des Arbeitens in Teams, Chancen zur Spezialisierung für Einzelne und einen verbesserten Service. All dies soll die neue Organisation besser gewährleisten als die bisherige. Und die sieht statt fünf Ortsbauhöfen künftig zwei Stützpunkte vor: einen in Primisweiler, zuständig für die südlichen Ortsteile Schomburg, Neuravensburg und Niederwangen, einen zweiten in Leupolz, von dem aus sich die dortigen Bauhöfler auch um Arbeiten in Karsee und künftig in Deuchelried kümmern sollen.
Starten will die Stadt mit drei Beschäftigten im Norden, weil dort derzeit
ANZEIGE personell ohnehin einiges im Umbruch ist und zum Beispiel ein Teamleiter gesucht wird. Mit dem Süden will man noch warten, allerdings sollen sich die dort insgesamt fünf Mitarbeiter schon jetzt über die drei Ortschaften hinweg gegenseitig unterstützen und den Maschineneinsatz übergreifend koordinieren.
Davon verspricht sich Martin Blum auch wirtschaftliche Vorteile, etwa durch längere Laufzeiten oder spätere Neuanschaffungen für die Stützpunkte. Wie überhaupt die Ökonomie Anlass für die Neuorganisation ist. Denn in der im vergangenen Jahr im Zuge der Corona-Krise eingesetzten Haushaltsstrukturkommission wurden laut Peter Ritter bessere Strukturen in den Bauhöfen debattiert.
Im Gemeinderat stießen die nach Angaben des Baudezernenten „mittelbis langfristig“umzusetzenden Planungen auf ein durchweg positives Echo. Auch bei den Vertretern der Ortschaften
Der aus Neuravensburg stammende CDU-Fraktionschef Mathias Bernhard konstatierte zwar: „Bauhöfe sind ein Pfund und Teil der Selbstständigkeit.“Gleichwohl sei die Neuorganisation aus Gründen der Sicherheit und des Arbeitsschutzes „wahrscheinlich schon lange überfällig“.
Kay Friedrich (GOL) aus Primisweiler verwies auf die einstimmige Unterstützung des Schomburger Ortschaftsrats und erhofft sich Qualitätssteigerungen der Arbeitsergebnisse.
Auch der Leupolzer Ortsvorsteher Anton Sieber (CDU) begrüßte das Vorhaben. Als der dortige Bauhof personell gebeutelt gewesen sei, habe die Mannschaft der Kernstadt ausgeholfen – und der Einsatz größerer Maschinen habe sich bewährt.
Dessen Deuchelrieder Kollege Markus Leonhardt (CDU) hatte ebenfalls keine Einwände .