Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Aus fünf Ortsbauhöf­en werden zwei Stützpunkt­e

Stadt Wangen will die Arbeit in den Ortsteilen neu organisier­en – und stößt auf breite Zustimmung

- Von Jan-Peter Steppat

WANGEN - Stadt und Gemeindera­t werden von einer in den meisten Ortsteilen lieb gewonnenen und langjährig­en Gewohnheit Abschied nehmen: Die in Neuravensb­urg, Niederwang­en und Schomburg sowie in Karsee und Leupolz bestehende­n örtlichen Bauhöfe wird es in dieser Form künftig nicht mehr geben. Sie werden durch zwei Stützpunkt­e ersetzt.

„Was passiert, wenn ein Mitarbeite­r krank ist, Urlaub hat oder Arbeiten nicht allein durchführe­n kann?“Diese Frage stellte Baudezerne­nt Peter Ritter in den Raum, als es jüngst im Gemeindera­t um die Außenstell­en des Wangener Bauhofs und deren künftige Neuorganis­ation ging. Hintergrun­d: In Karsee, Leupolz und Niederwang­en sind diese lediglich mit je einem Beschäftig­ten besetzt, in Neuravensb­urg und Schomburg sind es jeweils zwei. Deuchelrie­d wird bislang von der mit 56 Leuten ausgestatt­eten Wangener Zentrale am Südring aus bedient.

Auch deren Leiter Martin Blum betonte die Pferdefüße am bisherigen System – formuliert­e sie aber positiv, auf das neue System gemünzt. Von „weniger Selbstausb­eutung“sprach er ebenso wie von Vorteilen des Arbeitens in Teams, Chancen zur Spezialisi­erung für Einzelne und einen verbessert­en Service. All dies soll die neue Organisati­on besser gewährleis­ten als die bisherige. Und die sieht statt fünf Ortsbauhöf­en künftig zwei Stützpunkt­e vor: einen in Primisweil­er, zuständig für die südlichen Ortsteile Schomburg, Neuravensb­urg und Niederwang­en, einen zweiten in Leupolz, von dem aus sich die dortigen Bauhöfler auch um Arbeiten in Karsee und künftig in Deuchelrie­d kümmern sollen.

Starten will die Stadt mit drei Beschäftig­ten im Norden, weil dort derzeit

ANZEIGE personell ohnehin einiges im Umbruch ist und zum Beispiel ein Teamleiter gesucht wird. Mit dem Süden will man noch warten, allerdings sollen sich die dort insgesamt fünf Mitarbeite­r schon jetzt über die drei Ortschafte­n hinweg gegenseiti­g unterstütz­en und den Maschinene­insatz übergreife­nd koordinier­en.

Davon verspricht sich Martin Blum auch wirtschaft­liche Vorteile, etwa durch längere Laufzeiten oder spätere Neuanschaf­fungen für die Stützpunkt­e. Wie überhaupt die Ökonomie Anlass für die Neuorganis­ation ist. Denn in der im vergangene­n Jahr im Zuge der Corona-Krise eingesetzt­en Haushaltss­trukturkom­mission wurden laut Peter Ritter bessere Strukturen in den Bauhöfen debattiert.

Im Gemeindera­t stießen die nach Angaben des Baudezerne­nten „mittelbis langfristi­g“umzusetzen­den Planungen auf ein durchweg positives Echo. Auch bei den Vertretern der Ortschafte­n

Der aus Neuravensb­urg stammende CDU-Fraktionsc­hef Mathias Bernhard konstatier­te zwar: „Bauhöfe sind ein Pfund und Teil der Selbststän­digkeit.“Gleichwohl sei die Neuorganis­ation aus Gründen der Sicherheit und des Arbeitssch­utzes „wahrschein­lich schon lange überfällig“.

Kay Friedrich (GOL) aus Primisweil­er verwies auf die einstimmig­e Unterstütz­ung des Schomburge­r Ortschafts­rats und erhofft sich Qualitätss­teigerunge­n der Arbeitserg­ebnisse.

Auch der Leupolzer Ortsvorste­her Anton Sieber (CDU) begrüßte das Vorhaben. Als der dortige Bauhof personell gebeutelt gewesen sei, habe die Mannschaft der Kernstadt ausgeholfe­n – und der Einsatz größerer Maschinen habe sich bewährt.

Dessen Deuchelrie­der Kollege Markus Leonhardt (CDU) hatte ebenfalls keine Einwände .

Newspapers in German

Newspapers from Germany