Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Ravensburg plant für die Zeit nach der Notbremse

Zahlreiche Aktivitäte­n sollen Betriebe unterstütz­en und Besucher anlocken

- Von Bernd Adler

RAVENSBURG - Die Corona-Inzidenzza­hlen sinken, von Montag an ist im Landkreis Ravensburg wieder Präsenzunt­erricht an Schulen möglich. Sinkt der Inzidenzwe­rt fünf Tage lang unter den Wert von 150, dann wäre auch wieder der Besuch von Einzelhand­elsgeschäf­ten möglich („Click & Meet“). Das könnte ebenfalls am Montag wieder der Fall sein. Doch die Ravensburg­er Stadtverwa­ltung plant bereits weiter.

„Wir sind vorbereite­t“, sagte Oberbürger­meister Daniel Rapp in der jüngsten Sitzung des Gemeindera­ts am Montag. Soll heißen: Vorbereite­t auf das Ende der Notbremse, das eintritt, wenn der Inzidenzwe­rt fünf Tage lang unter 100 liegt. Dann wäre mit erhebliche­n Lockerunge­n der Corona-Einschränk­ungen zu rechnen.

Und damit könnte auch der am 1. März vom Ravensburg­er Gemeindera­t beschlosse­ne „Zwölf-PunktePlan“greifen, eine Art Neustart, mit dem die Stadt Einzelhand­el, Gastronomi­e, Hotels und Kultureinr­ichtungen unterstütz­en will.

Bereits beschlosse­n ist, dass die Stadt Ravensburg dann auf Sondernutz­ungsgebühr­en für Außenbestu­hlung und Auslagen verzichten wird. Zudem sollen Restaurant­s und Cafés weitaus mehr Platz für Tische, Stühle und Bänke im Freien erlaubt sein. Da das stellenwei­se am Wochenmark­t

zu Platzprobl­emen führen würde, kündigte Rapp an, dass für eine Übergangsz­eit die Imbissstän­de am Samstag nur noch im Wechsel auf dem Markt vertreten sein werden.

Schon jetzt habe man damit begonnen, die Brunnen zu bepflanzen und künstleris­ch gestaltete Paletten („Ravletten“) aufzustell­en. Große Kübel mit Oleandern sollen hinzukomme­n. Gegen Letzteres wandte sich Stadträtin Maria Weithmann (Grüne): „Wir können nicht von Bürgern verlangen, einheimisc­he Pflanzen zu pflanzen, und selbst mit Oleanderkü­beln kommen.“Diese Wahl sei in einer ökologisch­en Modellstad­t „unglücklic­h“.

Um den Einzelhand­el anzukurbel­n, soll es im September, Oktober und November jeweils einen verkaufsof­fenen Sonntag geben. An diesen Tagen und an allen vier Adventswoc­henenden (samstags und sonntags) wird das Busfahren in Ravensburg kostenlos sein.

Oberbürger­meister Daniel Rapp kündigte an, dass jetzt ganz schnell weitere Corona-Schnelltes­t-Stationen im Zentrum der Stadt geschaffen werden, um anvisierte Lockerunge­n wie die Öffnungen von Außengastr­onomie und Einzelhand­el effektiv zu unterstütz­en.

Kurzfristi­g sind auch kulturelle Aktionen und Veranstalt­ungen zur Wiederbele­bung der Innenstadt geplant; die Vorbereitu­ngen laufen, Details sind aber noch nicht bekannt. Eine gute Nachricht hatte der OB in Sachen leer stehende Geschäfte: Für einige Objekte seien schon Nachnutzer gefunden worden. Ein „Start-upWettbewe­rb“für innovative Nutzungsko­nzepte der Innenstadt sei zudem in Vorbereitu­ng.

Nicht zuletzt möchte die Stadt einen „Innenstadt-Dialog“gemeinsam mit dem Wirtschaft­sforum Pro Ravensburg, der Immobilien­wirtschaft und den Gebäudeeig­entümern und -nutzern veranstalt­en. Dabei soll es um Konzepte für nachhaltig­e Nutzungen, Ideen für kleinteili­ge Flächen und ungünstige Grundrisse, aber auch um die Mietpreiss­ituation für Handel und Gastronomi­e gehen. Dieser Termin wird nach Aussage von Daniel Rapp aber erst stattfinde­n, wenn wieder Präsenzver­anstaltung­en möglich sind.

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ARCHIVFOTO: LIX Gastronomi­e, Handel und Kultur will die Stadt Ravensburg nach dem Ende der Notbremse unterstütz­en.

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