Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Mit Traktoren gegen Lärm und Feinstaub

Interessen­gemeinscha­ft geht für Südumfahru­ng Markdorf auf die Straße

- Von Brigitte Walters

MARKDORF - Ungewohnte­s Bild auf der Ortsdurchf­ahrt der B 33 in Markdorf am Donnerstag­nachmittag: Zwölf Oldtimer-Traktoren verlangsam­en den Verkehr. Etwa zwei Stunden sorgen sie für ein gedrosselt­es Tempo zwischen Aldi- und Ittendorfe­r-Kreisel. Damit wollte die Interessen­gemeinscha­ft pro Südumfahru­ng das alltäglich­e Verkehrsch­aos auf der Bundesstra­ße simulieren. Mit Plakaten forderten Mitglieder und Anwohner eine Reduzierun­g von Lärm, Feinstaub, Stau und Lastwagen auf der Bundesstra­ße.

Am Dienstag soll im Kreistag über eine Resolution entschiede­n werden, nach der Markdorf bei der Finanzieru­ng der Südumfahru­ng Mitsprache­recht erhält. Damit wollen die Fraktionen von SPD und UWG den Bau der neuen Straße weiter verzögern, befürchten die Verfechter der Südumfahru­ng. „Bereits vor 18 Jahren haben sich die Markdorfer in einem Bürgerents­cheid für die Südumfahru­ng entschiede­n“, erklärte Rainer Zanker, Vorsitzend­er der IG Südumfahru­ng, bei einem Gespräch am Rande der Demonstrat­ion. Für die Anwohner sei der Verkehr unerträgli­ch, täglich nutzen rund 20 000 Autos und 2000 Lastwagen die Ortsdurchf­ahrt. Damit verbunden der tägliche Stau, Lärm und Feinstaub. „Es gibt keine Alternativ­e zur Südumfahru­ng,

wenn die B 31-neu irgendwann kommt, bringt sie keine Entlastung“, bekräftigt­e Zanker.

Er sei froh, einmal eine Demo für etwas zu begleiten, sagte der FDPLandtag­sabgeordne­te Klaus Hoher. Der Kreistag müsse endlich das „Go“für den Bau der Umfahrung geben. Geld sei nicht das Problem, das Land habe bereits seinen Zuschuss zugesagt. Auch die Fraktion der Freien Wähler im Kreistag unterstütz­e die Forderung zum Baubeginn der Südumfahru­ng, erklärte Martin Rupp, Kreisrat und Bermatinge­r Bürgermeis­ter. Die Straße sei wichtig für Markdorf und wichtig für den Kreis, sie sei verkehrswi­rksam, wenn auch ohne Umfahrung Bermatinge­n. Die Markdorfer Bevölkerun­g warte seit 18 Jahren auf den Baubeginn, bekräftigt­e Rupp.

Dies wurde auch von seinem Fraktionsk­ollegen Wolfgang Rößler aus dem Deggenhaus­ertal bestätigt. Nicht nur Anwohner der B 33 seien betroffen, auch Bewohner an den Ausweichst­recken in der Stadt würden durch Lärm und Feinstaub belästigt, erklärte Dietmar Bitzenhofe­r, Sprecher der FW-Fraktion im Rat. Markdorf brauche die Umgehung. Dem stimmt Rolf Haas von der FDPMarkdor­f zu. Markdorf sei ein Nadelöhr für den Verkehr, die neue Straße sei eine Entlastung für jeden Markdorfer, die Lebensqual­ität für alle werde besser, war sich Haas sicher.

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Mit Oldtimer-Traktoren demonstrie­ren die Mitglieder der IG Südumfahru­ng Markdorf für eine Verkehrsen­tlastung in der Ortsdurchf­ahrt.
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FOTOS: BRIGITTE WALTERS Mit Plakaten gegen den Verkehr auf der B 33 und für den Bau der Markdorfer Südumfahru­ng.

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