Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Taldorf wächst durch großes Baugebiet

Geplant sind 30 Einfamilie­n- und Doppelhäus­er sowie weitere Wohngebäud­e

- Von Christoph Stehle

RAVENSBURG - Im namensgebe­nden Dorf in der Ravensburg­er Ortschaft Taldorf wird demnächst ein ambitionie­rtes Baugebiet entstehen. Nun hat der Ortschafts­rat dem Entwurf des Bebauungsp­lanes zugestimmt.

Um Nachfragen im Detail ist es gegangen, als der Ortschafts­rat Taldorf in der Oberzeller Schussenta­lhalle tagte. Vom Grundsatz her bestand von Beginn an Einigkeit. Denn in die Planungen für das Baugebiet „Taldorf Süd“ist die Stadt Ravensburg schon vor zwei Jahren eingestieg­en. So soll am bisher nicht bebauten Südrand des Dorfes in zwei Abschnitte­n ein Baugebiet von vier Hektar mit unterschie­dlichen Haustypen entstehen – bewusst außerhalb der urbanen Verdichtun­gsräume.

Wie viele Partien soll es in den Mehrfamili­enhäusern geben, damit solche nicht die dörfliche Struktur optisch sprengen? Margarete Eger und Kornelia Wachter (beide CDU) hatten sich an der von den Planern vorgesehen­e Höchstzahl von acht Partien gestoßen. Letztlich sei diese Zahl lediglich das Maximum des

Möglichen – so Christian Herrling. Dem Leiter des Stadtplanu­ngsamtes zufolge stellt nämlich ein Bebauungsp­lan

nur den Rahmen mit Obergrenze­n dar, über die tatsächlic­he Zahl sei dann bei jedem Bauantrag

zu entscheide­n. Ganz grundsätzl­ich – so Herrlings Kollegin Daniela Fischer – geht es den Planern darum, in „Taldorf Süd“möglichst viel Wohnraum zu schaffen.

So soll es neben den im ländlichen Raum traditione­llen Einfamilie­nhäusern (16 Einheiten) fast gleich viele platzspare­nde Doppelhaus­hälften geben (14). Hinzu kommen sieben sogenannte Reihenhaus­elemente und bis zu sechs Mehrpartei­enhäuser.

Bei der Präsentati­on der Planungen zeigte Fischer auf, dass sich mit diesem Baugebiet der noch sehr landwirtsc­haftliche Charakter von Taldorf ändern wird. Die Wohnbebauu­ng dürfte sich verdoppeln.

Und wie wird in „Taldorf-Süd“geheizt? Bei diesem Punkt zeigten sich Jürgen Lang und Martina Lehn (beide K.A.T.) sowie Eger nicht sehr glücklich darüber, dass auch die inzwischen weitgehend sauber brennenden Holz-Pellets nicht erlaubt sein sollen.

Herrling verwies dabei auf die Grundsatze­ntscheidun­g, dass in den vier derzeit gleichzeit­ig geplanten Baugebiete­n in der Stadt sogenannte Festbrenns­toffe generell ausgeschlo­ssen sind, zu denen auch Pellets gehören. In erster Linie nicht gestattet ist damit eine auf dem Land bisher weitgehend übliche Ölheizung, eine Erdgasvers­orgung besteht bisher nicht. Wegen des Wasserschu­tzes ist in Taldorf aber auch Erdwärme nicht möglich.

Nicht sehr glücklich zeigte sich Johannes Kleb (K.A.T.) darüber, dass die Stadt nicht ausdrückli­ch das Potenzial des Baugebiets für den Erhalt der Grundschul­e in Taldorf hervorhob. Die Schule ist für Kleb zentral für die dörfliche Struktur.

Nach dem einstimmig gefassten Auslegungs­beschluss hat die Bürgerscha­ft nun die Möglichkei­t - so Ortsvorste­herin Regine Rist -, den Entwurf in Augenschei­n zu nehmen und sich zu äußern.

In der zweiten Jahreshälf­te geht es dann um die Vergabekri­terien. Dies wird laut Stadtkämme­rer Gerhard Engele Thema sowohl für die Gremien der Stadt wie der Ortschaft sein. Einer baldigen Erschließu­ng kommt Engele zufolge entgegen, dass die Stadt den erforderli­chen Grund bereits von zwei Landwirten hat erwerben können.

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SYMBOLFOTO: ARMIN WEIGEL/DPA Trotz Bedenken und längerer Debatte hat der Ortschafts­rat ein großes Neubaugebi­et in Taldorf letztlich einstimmig beschlosse­n.

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