Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Streuobstwiesen werden zu begehrten Bauplätzen
Informationsveranstaltung zum Baugebiet Burggasse-Steigäcker findet großen Zulauf
WOLPERTSWENDE - Gut besucht war die Informationsveranstaltung zum neuen Baugebiet BurggasseSteigäcker in Wolpertswende. Vor allem interessierte die Zuhörer der Zeitplan: Ab wann kann man sich für einen Bauplatz bewerben?
Rüdiger Liche, verantwortlich für die Bauleitplanung in den Gemeinden Wolpertswende und Fronreute, erläuterte zu Beginn die Fakten. Auf einer Fläche von knapp über vier Hektar sollen 43 Einzelhäuser und drei Doppelhäuser sowie vier Geschosswohnungsbauten mit maximal 24 Wohneinheiten entstehen. Die versiegelte Fläche soll einen Hektar nicht überschreiten, etwa 18 Prozent davon wird Verkehrsfläche sein. Als freiwilliger ökologischer Ausgleich seien Streuobstwiesen geplant, mindestens 20 Obstbäume werden neu gepflanzt. Im Plan vorgesehen seien außerdem eine Grünfläche mit Spielgeräten und ein Retentionsbecken.
Zuhörer fragten nach vorgesehenen Bushaltestellen und der Größe des Spielplatzes. „Die Eltern kommen ja teilweise mit den Autos zum Spielplatz“, so die Sorge eines Anwohners. Der Spielplatz werde der Größe des Baugebietes angemessen sein und voraussichtlich keine auswärtigen Besucher anlocken, meinte Bürgermeister Daniel Steiner. Eine Bushaltestelle sei bislang nicht vorgesehen, sollte sich eine Notwendigkeit herausstellen, sei jedoch noch Platz dafür vorhanden, erklärte Liche.
Die Frage nach Grundstückspreisen und dem zeitlichen Ablauf interessierte die Zuhörer stark. Weder Steiner noch Liche wollten sich bezüglich der Grundstückskosten festlegen. Das Vergabeverfahren werde noch im Gemeinderat beraten, so Steiner. Aktuell liegen die Pläne im Rathaus noch bis Ende der Woche zur Einsicht aus. Je nach Rückmeldungen rechnet Steiner im günstigsten Fall vor den Sommerferien mit einem Satzungsbeschluss. Danach könnten Ende August und September die Ausschreibungen für die Erschließungsarbeiten erfolgen. Ab Oktober bis in den Sommer 2022 laufe dann voraussichtlich die Erschließung, parallel dazu, etwa ab Dezember 2021, die Grundstücksvergabe.
Das in Wolpertswende strittige Thema Mobilfunk kam ebenfalls zur Sprache. Ein Zuhörer richtete die Bitte an die Gemeindeverwaltung, Strahlungsgrenzwerte für das neue Baugebiet im Bebauungsplan festzuschreiben. Bürgermeister Steiner betonte, das sei nicht zulässig, private Mobilfunkanlagen werden jedoch nicht erlaubt sein.
Rüdiger Liche empfahl allen, die Interesse an einem Bauplatz haben, eine formlose E-Mail an ihn zu senden. Sobald es Neuigkeiten gebe, werde er diese an die Interessenten weiterleiten, so Liche. Ob es einen „Bauzwang“gebe, interessierte noch einen Zuhörer. Angesichts der hohen Nachfrage nach Baugrundstücken gebe es eine Bauverpflichtung, erläuterte Rüdiger Liche. „Bei so vielen Interessenten möchten wir nicht, dass Flächen brachliegen“, ergänzte Bürgermeister Steiner. Üblich sei eine Zeit von drei Jahren ab Kaufvertragsabschluss.