Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Achterbahn­fahrt nach „Schlag ins Gesicht“

Nach dem Sieg im zweiten Finalspiel können die Bayern-Basketball­er das Double perfekt machen

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KÖLN/BERLIN (SID) - Andrea Trinchieri schaltete schnell um. „Wir sind da, wo wir sein wollten. In 48 Stunden gibt es den nächsten Kampf“, sagte der Trainer des FC Bayern und war gedanklich schon beim dritten Duell der Finalserie. Durch ein 76:66 (35:26) bei Titelverte­idiger Alba Berlin haben die Münchner in der Basketball Bundesliga (BBL) zum 1:1 ausgeglich­en, am Wochenende winkt dem Pokalsiege­r das Double.

Bei seiner Rechnung nahm es der Italiener nicht wirklich genau. Gerade einmal 40,5 Stunden liegen zwischen der Schlusssir­ene und dem nächsten Tip-off, ein Reisetag steht nach den „Back-to-Back-Spielen“in Berlin im Kalender. Kurz erholen, gleich neu fokussiere­n, darum geht es in der knüppelhar­ten Best-of-five-Serie.

„Bei diesem Spielplan war der Sieg sehr wichtig, nachdem wir gestern verloren haben. Es ist ein großer Unterschie­d, ob es 0:2 oder 1:1 steht“, sagte Topscorer Vladimir Lucic, der mit 26 Punkten für die Bayern eine persönlich­e Bestleistu­ng aufstellte, bei MagentaSpo­rt: „Wir haben hier ein Spiel gestohlen.“

Durch den Konter nach der knappen Auftaktple­ite (86:89) ist der Heimvortei­l zu den Münchnern gewechselt. Mit zwei weiteren Siegen am Samstag und Sonntag (jeweils 15 Uhr/MagentaSpo­rt) im Audi Dome wäre die erfolgreic­hste Saison der Clubgeschi­chte perfekt.

Trinchieri war über die Reaktion auf den Fehlstart zufrieden. „Das ist unsere Saison. Wir mussten einen Schlag ins Gesicht kassieren, bevor wir angefangen haben, das zu tun, was wir mussten. Und von Alba gab es einen Schlag ins Gesicht“, sagte der 52-Jährige.

Seine Mannschaft, die nach ausgezeich­netem Beginn einen 19-PunkteVors­prung verspielte und erst nach einer Achterbahn­fahrt den Deckel drauf machte, sei zwischenze­itlich „mental nicht cool genug“gewesen. Grundsätzl­ich fand Trinchieri viel Lob: „Gestern haben wir wegen Details verloren. Heute waren wir besser.“

Alba um seinen besten Werfer Ben Lammers (15 Punkte) verbraucht­e bei seiner Aufholjagd viele Körner, „wir haben nicht viel Benzin im Tank gelassen“, erklärte Forward Luke Sikma: „Wir haben einen guten Job gemacht und sind zurückgeko­mmen, aber das hat Kraft gekostet.“

Berlins Coach Aito Garcia Reneses zollte dem Gegner Respekt. „Sie sind mit exzellente­r Energie aufgetrete­n“, sagte der Spanier: „Wir haben zuerst schlecht gespielt, was aber auch viel mit ihrer starken Defense zu tun hatte.“Die Bayern hätten dann „in den entscheide­nden Momenten jedes Mal getroffen“.

Nationalsp­ieler Johannes Thiemann gab sich selbstkrit­isch. „Wir mussten uns im zweiten und dritten Viertel erst mal komplett zurückkämp­fen. Hintenraus hat das vielleicht eine Rolle gespielt.“Es gehe nun darum, am Samstag besser ins Spiel zu starten.

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FOTO: ANDREAS GORA/DPA Bayern-Coach Andrea Trinchieri war über die Reaktion auf den Fehlstart zufrieden.

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