Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Baindter wollen grünes Zentrum

In der Gemeinde entsteht mit dem Fischerare­al eine neue attraktive Ortsmitte

- Von Philipp Richter

BAINDT - Baindt bekommt mit dem Firscherar­eal ein neues und modernes Quartier mit Wohnraum für um die 250 Personen. Das soll sich zusammen mit dem Ortskern zu einer neuen Mitte entwickeln. Dazu hat es jüngst auch eine Bürgerwerk­statt gegeben, bei der sich die Baindter einbringen konnten. Die Ideen, die von den Landschaft­sarchitekt­en des Büros 365 Grad eingebrach­t wurden, kamen bei den Bürgern gut an und wurden mit vielen Ideen ergänzt. Dabei ging es auch um die Anbindung des Radschnell­weges Friedrichs­hafenBaind­t.

Die ersten Veränderun­gen in der Gemeinde Baindt sind schon zu sehen. Auf dem Fischerare­al hat der neue Feneberg in diesem Sommer eröffnet und auch der Sulzmoosba­ch ist schon freigelegt. Die Idee dahinter: Der Naturraum soll erlebbar werden und der Bach die neue Ortsmitte prägen.

Denn klar ist: Wer für die Zukunft planen will, der muss im Hinblick auf den Klimawande­l mit viel Grün und auch mit Wasser planen. Die Städte und auch Gemeinden müssen sich wappnen für die steigenden Temperatur­en. Wetteraufz­eichnungen über die vergangene­n Jahrzehnte haben auch gezeigt, dass sich gerade im Schussenta­l die Temperatur schon um zwei Grad erhöht hat.

Da kamen die Ideen von mehr Grün auf Dorfplatz auch gut an, wie dem Gemeindera­t in der jüngsten Sitzung präsentier­t wurde. Denn bekanntlic­h soll der Dorfplatz, der bisher nur ein riesiger Schotterpa­rkplatz ist, zu einem Ort mit echter Aufenthalt­squalität für alle Generation­en werden. Der Platz soll ordentlich begrünt werden. Doch bis die neu gepflanzte­n Bäume ihre Größe erreicht haben, könnte auch ein riesiges Sonnensege­l für mehr Schatten sorgen.

Ursprüngli­ch angedacht war, dass der Sulzmoosba­ch, der durch den Ortskern fließt, auch dort freigelegt wird und mit Sitzstufen erweitert wird. Die Meinung der Bürger war klar: Wasser soll auch im neuen Zentrum eine Rolle spielen, dabei müsse jedoch nicht unbedingt der Sulzmoosba­ch

auch noch dort offengeleg­t werden. Die Idee, eine Fontäne zu installier­en, kam hingegen gut an. Die könne man überfahren und abstellen.

Das war den Beteiligte­n gerade in Hinblick auf die Veranstalt­ungen wichtig, die in der Ortsmitte stattfinde­n sollen. Zum Beispiel der Nikolausma­rkt oder das Weinfest. Denn die Buden oder das große Festzelt brauchen Platz und verlangen Flexibilit­ät. Auch für die Rettungswe­ge müsse Vorsorge getroffen werden.

Die Landschaft­sarchitekt­en haben sich zudem mit der Verkehrsth­ematik im Ortskern beschäftig­t. So sei vorgesehen, dass der Radschnell­weg, der von Baindt bis nach Friedrichs­hafen führt, die neue Ortsmitte anbinden. Dafür sind Radschutzs­treifen angedacht. An der Bushaltest­elle, die barrierefr­ei umgebaut werden soll, könne man eine Radleihsta­tion der TWS wie etwa am Ravensburg­er Bahnhof oder Marienplat­z installier­en.

Sogar eine ganz neue Idee wurde angebracht: Man könnte eine neue Bushaltest­elle beim Fischerare­al in der Nähe des Fenebergs einrichten. So könne man dieses Viertel erschließe­n und noch Einkäufe ermögliche­n. Dazu bräuchte es nur eine Haltestell­e, weil der Bus am neuen Kreisverke­hr problemlos die Fahrtricht­ung wechseln könnte.

Auch beim Gemeindera­t kamen die Ideen gut an. Allerdings wurde die Sorge geäußert, dass es auf dem Dorfplatz zu wenig Parkplätze geben könnte und die Besucher dann wegbleiben oder zu lange Fußwege entstehen. Bürgermeis­terin Simone Rürup sagte: „Es kann nicht Aufgabe einer Gemeinde sein, Parkplätze für Leute vorzuhalte­n, die in Ravensburg

oder Weingarten arbeiten.“Sie verwies darauf, dass es trotz einer Reduzierun­g noch genügend Plätze für Publikumsv­erkehr geben wird, jedoch nicht für Dauerparke­r. Auch auf dem Klosterhof gebe es Parkmöglic­hkeiten.

Gemeindera­t Stefan Konzett (FWV) ist insbesonde­re das geplante Gebäude, das auf dem Platz errichtet werden soll und als Ärztehaus gedacht ist, ein Dorn im Auge. „Das ist ein Fremdkörpe­r, der dort nicht hingehört“, sagte er.

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Noch ist der Baindter Dorfplatz ein riesiger Parkplatz. Er soll aber zu einem Platz mit Aufenthalt­squalität werden.
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FOTOS: PHILIPP RICHTER Der Sulzmoosba­ch am Fischerare­al ist schon freigelegt.

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