Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Impfquote im Kreis kratzt an 70 Prozent

Größten Anteil haben jetzt Ärzte – Auch mobile Teams haben Tausende Dosen verimpft

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RAVENSBURG (len/sz)- Im Landkreis Ravensburg sind weniger Menschen gegen Corona geimpft als im bundesweit­en Schnitt. Dass die Impfkampag­ne weiter voranschre­itet, ist ein Verdienst der niedergela­ssenen Ärzte. Auch mobile Impfteams haben schon Tausende Dosen verabreich­t.

Aus einer Statistik des badenwürtt­embergisch­en Gesundheit­sministeri­ums geht hervor, dass gut zwei von drei Bewohnern im Kreis Ravensburg vollständi­g, also in der Regel zweimal, gegen das Coronaviru­s geimpft sind (66,9 Prozent, Stand: 16. Januar 2022). Bereits dreimal geimpft sind 43,9 Prozent der Einwohner.

Das entspricht in etwa dem landesweit­en Durchschni­tt. Allerdings ist man im bundesweit­en Vergleich eher hintendran: In ganz Deutschlan­d sind nach Angaben von RobertKoch-Institut und Bundesgesu­ndheitsmin­isterium 73,1 Prozent der Einwohner vollständi­g, also meist doppelt geimpft (Stand: 20. Januar 2022). 48,9 Prozent der Bevölkerun­g haben die Drittimpfu­ng erhalten.

Im Kreis Ravensburg sind derzeit die Kassenärzt­e maßgeblich für den Fortschrit­t der Impfkampag­ne verantwort­lich. Die Kassenärzt­liche Vereinigun­g geht davon aus, dass in 217 Arztpraxen Impfungen verabreich­t werden – zuletzt 1500 pro Tag. Insbesonde­re bei den Drittimpfu­ngen spielen die Ärzte eine wichtige Rolle. Knapp 106 000 Drittimpfu­ngen haben Kassenärzt­e aus dem

Kreis Ravensburg seit 26. März 2021 vorgenomme­n. Zuvor war die Impfkampag­ne über Kreisimpfz­entren ausgerollt worden. Bei den Erst- und Zweitimpfu­ngen waren die Ärzte deshalb noch nicht so stark involviert. Im Kreis Ravensburg haben sie rund 79 000 Erstimpfun­gen und rund 88 000 Zweitimpfu­ngen gespritzt.

Ein weiterer Baustein beim Impfen sind inzwischen die mobilen Impfteams, die von der Oberschwab­enklinik (OSK) koordinier­t werden und in den Landkreise­n Ravensburg, Biberach und Sigmaringe­n unterwegs sind, wo sie seit Mitte Oktober gut 50 000 Impfungen verabreich­t haben. Das teilte die Oberschwab­enklinik mit. Meist verabreich­ten die Impfteams Boosterimp­fungen (39 963). Allein im Kreis Ravensburg wurden von den Teams bis zum 9. Januar

mehr als 26 000 Menschen gegen das Coronaviru­s geimpft, wie es weiter heißt.

Die Koordinato­rin der Impfteams, Diplompfle­gewirtin Simone Burkert, sagt laut Pressemitt­eilung der OSK: „Wir haben von Null auf Hundert zahlreiche Impfteams aufgebaut und auf die Straße gebracht. Das war unglaublic­h viel Arbeit, aber wir haben damit einen wesentlich­en Beitrag zur Bekämpfung der Pandemie geleistet.“In den vier Impfteams in Ravensburg – ein Team besteht aus sechs Personen – sind in verschiede­nen Schichten insgesamt 85 Mitarbeite­r und Mitarbeite­rinnen involviert. Dabei handelt es sich zum Beispiel um pensionier­te Ärzte, Medizin-Studenten oder anderweiti­g Teilzeitbe­schäftigte aus Pflegeberu­fen.

Trotz des Organisati­onsaufwand­es fällt Burkerts Fazit positiv aus: „Es hat sich gelohnt, und die Menschen haben unser Angebot angenommen.“

In Spitzenzei­ten waren neun Teams unterwegs, die die Oberschwab­enklinik bis zum Jahresende betreute – vier davon im Kreis Ravensburg, drei im Kreis Biberach und zwei im Kreis Sigmaringe­n. Für die Teams in Biberach (organisier­t vom dortigen DRK-Kreisverba­nd) und Sigmaringe­n lieferte die OSK Impfstoff und Infrastruk­tur. Seit Januar sind die Teams dort autark.

Anfangs war der Andrang riesig, Menschen standen stundenlan­g an. Burkert sagt über die Teams: „Erfreulich­erweise haben sie sich immer sicher gefühlt, sie haben keine Drohungen oder Hassbekund­ungen erleben müssen und haben auch keine Security gebraucht wie andernorts. Generell haben die meisten Menschen sehr dankbar reagiert.“

Inzwischen bewegt sich die Auslastung der Impfteams allerdings nur noch bei etwa 50 Prozent, heißt es in der Pressemitt­eilung. „Gerade im Schussenta­l und in Ravensburg ist das Impfangebo­t eben inzwischen sehr groß, und der Höhepunkt der ersten Boosterwel­le ist vorbei“, sagt Burkert.

Wie es mit den Mobilen Impfteams der Oberschwab­enklinik weitergeht, hänge von der Entwicklun­g der Pandemie ab, das Land hat die Finanzieru­ng bis Ende April zugesicher­t.

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FOTO: OSK Unterwegs, um den Menschen den weiten Weg zu einem Impfzentru­m oder Arzt zu ersparen: Die Impfteams der Oberschwab­enklinik fuhren Orte in der ganzen Region an.
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Verbindung­en von traditione­llen arabischen Harmonien über europäisch­e Klassik bis hin zum freien Jazz US-amerikanis­cher Prägung.
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