Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
MTG übersteht dramatische Schlussphase
WANGEN (mp) - Die MTG Wangen hat am Samstagabend gegen die HSG Winzingen-Wißgoldingen fast noch einen großen Vorsprung verspielt, am Ende aber den nächsten Sieg in der Handball-Verbandsliga geschafft. Bis das 29:27 (17:14) vor rund 400 Zuschauern in der Argensporthalle feststand, musste die MTG eine dramatische Schlussphase überstehen.
Als die Schlusssirene in der Argensporthalle erklang, steuerten MTG-Trainer Sebastian Staudacher und Kapitän Robin Straub sofort auf einen an das Spielfeld angrenzenden Raum zu. Dorthin war wenige Minuten zuvor Leopold Plieninger in ärztlicher Begleitung verschwunden. Der Grund war ein Zusammenprall Plieningers mit einem Gegenspieler, der beide zu Boden gehen ließ und dazu führte, dass der im Gesicht getroffene Wangener kurzzeitig bewusstlos war. Nach bangen Momenten stand Plieninger wieder, an ein Weiterspielen war aber nicht zu denken. Gestützt und sichtlich benommen verließ er den Platz, während sich seine Mannschaftskollegen noch einmal knapp drei Minuten gegen immer stärker werdende Gäste wehren mussten. Noch führten die Wangener zwar mit 28:24 gegen Winzingen-Wißgoldingen-Donzdorf, doch der zeitweise neun Treffer große Vorsprung war schon ordentlich zusammengeschmolzen. Am Ende brachte die MTG mit einer Kraftanstrengung das Spiel aber nach Hause, obwohl sie sogar noch eine Zeitstrafe bekam.
Während sich in der Halle die Freude über den nächsten Sieg breitmachte – durch ihn festigte die MTG den dritten Platz hinter den ebenfalls siegreichen HSG Ostfildern und TV Steinheim –, kehrte Staudacher auf den Platz zurück. Und auch Straub und Plieninger ließen es sich nicht nehmen, gemeinsam mit den Mannschaftskollegen einen Kreis zu bilden. Anschließend gab es den Dank an die Wangener Fans in der Argensporthalle, von denen zu Recht großer Applaus für eine lange sehr gute Leistung zurückkam.
Staudacher war die Anspannung und Anstrengung des zurückliegenden Handball-Abends anzumerken. „Wir müssen mal schauen, ob er nicht vielleicht eine Gehirnerschütterung hat“, berichtete er von seinem ersten Eindruck.