Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Zehn Silberhelden für Peking
Eishockey-Bundestrainer Söderholm setzt auf Erfahrung
KÖLN (SID) - Zehn Silberhelden von 2018 sollen bei Olympia in Peking wieder nach einer Eishockey-Medaille greifen – wenn ihnen Corona keinen Strich durch die Rechnung macht. Gut zwei Wochen vor dem ersten Bully in China präsentierte Bundestrainer Toni Söderholm sein Aufgebot, das „in die Top 4 und um Medaillen kämpfen“will. Doch die Sorgen sind groß: Einige Spieler sind aktuell infiziert, andere müssen noch in der Liga spielen – Ansteckungsgefahr inklusive.
Einen sofortigen DEL-Stopp forderte deshalb die Spielervereinigung SVE, und auch DEB-Sportdirektor Christian Künast liebäugelte damit. „Wenn sie stoppen, würde es uns mit Sicherheit helfen“, sagte er: „Dann minimieren wir das Risiko, dass was passiert, sei es mit Corona, sei es mit Verletzungen.“Die Liga lehnte die Forderung prompt ab. „Es ist logistisch und auch rechtlich nicht möglich, dass wir weitere Spiele ohne Not absagen“, sagte Geschäftsführer Gernot Tripcke.
Somit weiß Söderholm gar nicht, ob er wirklich am 10. Februar in Peking die Spieler in das erste Vorrundenspiel gegen Kanada schicken kann, die er am Dienstag nominierte. Zum 25-köpfigen Kader gehören unter anderem Torhüter Danny aus den Birken, die Verteidiger
Jonas und Moritz Müller sowie die Stürmer Yasin Ehliz, Patrick Hager, Dominik Kahun, Marcel Noebels, Matthias Plachta, Leo Pföderl und David Wolf, die vor vier Jahren sensationell ins Olympia-Endspiel gestürmt waren. Zudem setzt der Finne auf 19 Spieler, die bei der WM 2021 das Halbfinale erreichten. „Wir sind gut eingespielt, weil wir mehr gemeinsame Erfahrung haben“, sagte Söderholm und ergänzte mit Blick auf Olympia-Silber unter seinem Vorgänger Marco Sturm: „2018 war der Startschuss.“Wie damals fehlen erneut die NHL-Profis, der Bundestrainer muss auf die Stars Leon Draisaitl, Tim Stützle, Moritz Seider und Philipp Grubauer verzichten.