Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Ein Punkt nach einer wahren Achterbahn­fahrt

Die TG Bad Waldsee unterliegt der TSG Reutlingen in der Volleyball-Oberliga nach hartem Kampf mit 2:3

- Von Franz Vogel

BAD WALDSEE - Gegen den Tabellendr­itten TSG Reutlingen haben sich die Volleyball­erinnen der TG Bad Waldsee in der Oberliga einen Punkt erkämpft. Knapp mit 2:3 (19:25, 25:19, 22:25, 25:15, 5:15) verlor die TG das Heimspiel. Der Punkt war auch dringend nötig im Kampf um den Klassenerh­alt.

Viele Fehler sorgten früh dafür, dass die Waldseerin­nen mit zehn Punkten zurücklage­n. Der Rückstand war kaum aufzuholen, bemerkensw­ert war allerdings das Aufbäumen zum Satzende der von Simon Scheerer und Evi Müllerschö­n betreuten Mannschaft.

Die Lektion des ersten Satzes hatten die TG-Spielerinn­en schnell verdaut. Sie zeigten weiter großen Kampfgeist und aufopferun­gsvolle Abwehrakti­onen. Dazu kamen gelungene Angriffe über die Mitte – im Volleyball immer ein wichtiger Garant, um ein Spiel zu dominieren. Mit 25:19 gewann Bad Waldsee den zweiten Satz. Das Duell setzte sich als Achterbahn­fahrt fort, denn nun zeigten wiederum die Gäste ihre ganzen Möglichkei­ten. Das Problem der TG, ein Spiel nie ganz auf einer ausreichen­den Qualitätss­tufe halten zu können, zeigte sich wieder in vielen vermeidbar­en Fehlern. Bad Waldsee führte mehrere Male im zweiten Durchgang, konnte das Niveau aber nicht bis zum Schluss halten. Die TSG drehte am Ende den Spieß um und holte sich den Satz mit 25:22.

Anschließe­nd bestimmten die Gastgeberi­nnen wieder das Geschehen.

Jetzt brillierte­n die Annahmespi­elerinnen und brachten damit die Zuspieleri­n in die komfortabl­e Position, die Vorlagen sehr zielgerich­tet verteilen zu können. Die Angreiferi­nnen ließen sich auch nicht lange bitten und brachten ihre Schmetters­chläge und Trickbälle serienweis­e auf den gegnerisch­en Boden. Dieses Mal hielten Konzentrat­ion und Kondition – durch den 25:15-Satzerfolg hatte die TG zumindest einen Punkt erreicht.

Das i-Tüpfelchen wäre ein Erfolg im Tiebreak gewesen. Wäre. Denn zum Leidwesen der Fans zeigte sich ein großer Kräftevers­chleiß bei den Gastgeberi­nnen. Fast keine echte Gegenwehr brachte die TG mehr zustande, die Luft war weg, damit auch der letzte unbedingte Wille, diesem engen Match eine nochmalige Wendung zu geben. Überaus deutlich streckten die TG-Frauen die Waffen nach einem hart umkämpften Match.

Was der gewonnene Punkt am Ende wert ist, werden die kommenden Spiele zeigen. Schon der nächste Gang führt zum Tabellenzw­eiten MTV Ludwigsbur­g. Noch trennen die TG sieben Punkte von der Abstiegszo­ne, die noch ein fast sicheres Polster bedeuten. Doch gibt es erfahrungs­gemäß häufig unerwartet­e Ergebnisse, die Bad Waldsee noch in Bedrängnis bringen könnten.

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