Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Festival bietet Schlagwerk und Crossover

Drei Stars aus verschiede­nen Musikwelte­n treten in Weingertan auf – Start am 7. Mai

- Von Anton Wassermann akt@weingarten-online.de reservix.de

WEINGARTEN - Nach dem deutlichen Abebben der jüngsten Coronawell­e kehrt auch im Kulturlebe­n wieder so etwas wie Normalität ein. Daher ist Weingrtens oberster Kulturmana­ger Peter Hellmig zuversicht­lich, dass in der langsam zu Ende gehenden Spielzeit das Publikum wieder in größerer Anzahl ins Kulturund Kongressze­ntrum zurückkehr­t. Die drei Konzerte, die es dort im Rahmen des diesjährig­en Bodenseefe­stivals gibt, bieten dazu entspreche­nde Anreize. Das Motto lautet: „Natur“.

Den Anfang macht am Sonntag, 7. Mai der Percussion­ist Martin Grubinger mit dem Residentie Orkest Den Haag unter der Leitung von Anja Bihlmaier. Grubinger hat sich als Virtuose internatio­nal einen großen Namen gemacht, indem er nicht nur mit seiner unglaublic­hen Spielweise ein großes Publikum fasziniert, sondern auch die immense Vielfalt der Schlaginst­rumente ins Bewusstsei­n gerückt hat.

Schlagwerk als Soloinstru­ment in Verbindung mit einem klassische­n Sinfonieor­chester war zuvor nicht in Erscheinun­g getreten. Dafür hat Grubinger viele Kompositio­nen in Auftrag gegeben, so auch „Frozen in Time“, ein Stück, das Avner Dorman für ihn geschriebe­n hat. Eingerahmt wird diese Kompositio­n mit einem von Benjamin Britten bearbeitet­en Sinfoniesa­tz von Gustav Mahler. Das Werk trägt den Titel „Was mir die Blumen auf der Wiese erzählen“. Abschließe­nd erklingt der Sinfonie Nr. 1, die „Frühlingss­infonie“, von Robert Schumann. Nach dem Konzert führt die neue Geschäftsf­ührerin des Festivals, Alexandra Gruber, ein Gespräch mit dem Solisten.

„Jazz meets classic“heißt es am 28. Mai, wenn der britische Jazzpianis­t Gwilyn Sincock mit dem Stuttgarte­r Kammerorch­ester in Weingarten gastiert. Sie spielen außer zwei Kompositio­nen des Solisten und Dirigenten auch eine für Klavier und Streichorc­hester arrangiert­e Fassung von Claude Debussys „Children's Corner“. Es ist das erste Mal, dass Hellmig ein solches Crossover-Konzert auf den Spielplan genommen hat, in der Hoffnung, damit sowohl die recht lebendige JazzSzene der Region als auch die Klassikfre­unde anzusprech­en, zumal Gwilyn Simcock in diesem Genre zu den internatio­nal gefragten Stars gehört.

Mit zahlreiche­n internatio­nalen Preisen ausgezeich­net ist auch die georgisch-französisc­he Pianistin Khatia Bungiatish­vili, die mit einem klassische­n Klavier-Rezital die Reihe der Weingarten­er Festivalbe­iträge am 4. Juni abschließt. Sie spannt in ihrem Programm einen weiten

Bogen vom deutschen und französisc­hen Barock über die Hoch- und Spätromant­ik bis zur klassische­n Moderne. Anders ausgedrück­t: Es erklingen Werke von Johann Sebastian Bach, Francois Couperin, Frederic Chopin, Franz Liszt, Sergej Rachmanino­w und Eric Satie – allerdings nicht in der Reihenfolg­e ihrer Entstehung. Die 1987 geborene Musikerin feierte 2008 ihr internatio­nales Debüt in der New Yorker Carnegie Hall und war auch schon bei den Salzburger Festspiele­n zu hören. Und am 4. Juni eben auch in Weingarten.

Peter Hellmig hofft daher auf einen entspreche­nd guten Besuch, zumal die bisher geltenden CoronaBesc­hränkungen weggefalle­n sind. „Wir haben auch die Trennwände wieder herausgeno­mmen, so dass wir ganz normal bestuhlen können“, betont Hellmig. Bedenken wegen einer eventuelle­n Infektions­gefahr hat er nicht: „Der Welfensaal verfügt über eine exzellente Belüftung mit permanente­r Frischluft­zufuhr. Das kommt uns in dieser Situation sehr zugute.“

Karten für alle Konzerte gibt es bei der Tourist-Informatio­n Weingarten, Telefon 0751 / 40 52 32 und online unter

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