Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Der Star ist die Show

Neues Formel-1-Rennen in Miami wird zum Glamour-Spektakel

- Von Kristof Stühm

MIAMI (SID) - Michael Jordan, David Beckham und Dwayne „The Rock“Johnson kommen, Fans können mit den Füßen im Sand und einem Drink in der Hand zuschauen, in der Stadt steigen jede Menge Partys – das neue Formel-1-Rennen in Miami (Sonntag, 21.30 Uhr/Sky) wird zum GlamourSpe­ktakel, der Star ist die Show. „Ich denke, dieses Wochenende wird ziemlich verrückt“, sagte nicht nur Weltmeiste­r Max Verstappen.

Die Macher setzen alles daran, den Formel-1-Boom in den USA weiter zu befeuern – doch auch sportlich soll es zwischen Verstappen (Red Bull) und seinem neuen WM-Herausford­erer Charles Leclerc im Ferrari heiß hergehen. Auch wenn es für den 24-Jährigen zuletzt nur zu Platz sechs beim Heimrennen in Imola reichte, führt Leclerc die WM-Wertung mit 27 Punkten vor Verstappen an.

Ein „Traumstart“sei es für die Scuderia in diesem Jahr gewesen nach zwei Saisons zum Vergessen, sagte Leclerc. Es sei einfach nur „großartig, die Meistersch­aft anzuführen“, sagte Leclerc, „aber wir sind uns auch bewusst, dass die Meistersch­aft sehr lang ist und dass wir extrem hart arbeiten müssen, um diese

Position zu halten“. In Miami steigt das fünfte von 22 Rennen und viel spricht dafür, dass sich Imola-Sieger Verstappen und Leclerc bis zum Ende duellieren werden. Wie damals zu Kartzeiten, als sich die Jungspunde regelrecht „gehasst“hatten, wie Leclerc zuletzt sagte: Weil es eben ziemlich oft zwischen den beiden Ehrgeizlin­gen gekracht hat.

Die Fans in den USA lieben solche Rivalitäte­n und durch die Netflix-Serie „Drive to Survive“ist die Formel 1 auf diesem so wichtigen Markt sehr viel populärer geworden. „Die Netflix-Show hat dem Sport eine enorme Aufmerksam­keit verschafft“, sagte Rekordcham­pion Lewis Hamilton: „Und jetzt boomt er.“2023 gibt es mit Miami, Austin und Las Vegas dann sogar drei Rennen in den USA.

In der „Magic City“werden nun am Wochenende über 400 000 Fans erwartet, die teils sündhaft teuren Tickets (Paddock-Karten kosteten 10 000 US-Dollar) waren angeblich innerhalb von 40 Minuten vergriffen. Darauf sind die Macher mächtig stolz. „Die Idee war, ein Rennen zu schaffen, bei dem Leute, die es gewohnt sind, zu Rennen zu gehen, denken: 'Das ist anders, das macht Spaß, das ist aufregend'“, sagte Tom Garfinkel, Chefstrate­ge des Events.

Doch manchmal ist Miami auch eine Mogelpacku­ng, wie beim künstlich angelegten Fake-Yachthafen. Dessen „Wasser“ist nämlich gar kein Wasser, sondern Plastik – aber das Fernsehen kann schöne Bilder produziere­n. Und Garfinkel lächelt den Spott der Fans darüber einfach weg: „Ich denke, wir nehmen uns selbst nicht zu ernst. Wir haben ein bisschen Spaß dabei, oder?“Die Show geht in Miami eben vor.

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FOTO: BRATIC/DPA Boote liegen im künstlich angelegten Hafen in der Miami Marina.

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