Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Sanierung der Loretokapelle Wolfegg
Die teuersten Maßnahmen bleiben im Verborgenen
WOLFEGG - Als im September 2018 der Altar und Teile des Teppichbodens in der Wolfegger Loretokapelle brannten und die Kapelle, stärker als anfänglich befürchtet, beschädigt und verrußt wurde, war klar, dass etwas getan werden musste. Schon früher war bei einer Bauschau festgestellt worden, dass auch der Dachstuhl ziemlich marode war und
Feuchtigkeit an den Wänden aufstieg, wie der Gewählte Vorsitzende der Kirchengemeinde Wolfegg Bernhard Fleischer im Gespräch berichtete. So wurde aus dem ursprünglich geschätzten Sachschaden in Höhe von 5000 Euro schließlich eine Gesamtmaßnahme in Höhe von einer halben Million Euro, wobei der größte Teil der Kosten für die Sanierung des Dachstuhls und die Grundmauersanierung aufgebracht werden musste. Dabei wurden etwa auch die stark angefaulten Eckpfeiler des Turms erneuert und somit die Sicherheit und die erforderliche Statik wieder hergestellt.
Neben den substanzerhaltenden Maßnahmen wurden die Entrußung und die Malerarbeiten, wie etwa die Fixierung des Anstrichs, das Streichen der Decke der Kapelle und des Oratoriums, zudem die Ausbesserung der teilweise schadhaften Verputzung und manches mehr ins Werk gesetzt. So kann durchaus festgestellt werden, dass die Kapelle nun innen und außen in neuem Glanz erstrahlt und einen Besuch, etwa zu dem seit dem Jahre 1726 täglich gebeteten Rosenkranz um 15 Uhr, wert ist.
Die Planung und Durchführung der Sanierung übernahm das Architektenbüro Lukaschek + Zimmermann mit den entsprechenden Handwerksbetrieben. Die Finanzierung der Maßnahmen trägt vornehmlich die Kirchengemeinde Wolfegg als Eigentümerin der im Jahr 1668 fertiggestellten Kapelle mit den Erweiterungen des Oratoriums im Westen und der Einsiedelei im Osten aus den Jahren 1706 und 1707. Von der Gebäudeversicherung wurden die Sanierung der Brandschäden übernommen, das Denkmalamt beteiligte sich mit einem stattlichen Betrag an den Sanierungsmaßnahmen, aus dem sogenannten „Ausgleichstock“kommen vom Bischöflichen Ordinariat etwa ein Fünftel der Kosten. Zudem müssen für die Finanzierung Spenden in Höhe von circa 50000 Euro gesammelt werden.
Bei der feierlichen Einweihung der Loretokapelle am Samstagnachmittag, dem 23. April wurde nach drei Jahren und sieben Monaten das Rosenkranzgebet, das zwischenzeitlich in der Pfarrkirche Wolfegg weitergeführt wurde, wieder am angestammten Ort gebetet.