Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
„Fahrradstreifen sind am gefährlichsten“
Zu „Radfahrer beschäftigen die Polizei vermehrt“(1. Juni):
Die Feststellung der Stadträtin Hermine Städele, dass Autofahrer nur in den seltensten Fällen den gesetzlichen Mindestabstand zu den Radfahrern einhielten, kann ich nur bestätigen.
Am gefährlichsten sind für Radfahrer die auf der Fahrbahn eingezeichneten Fahrradstreifen. So befuhr ich im Dezember letzten Jahres mit meinem E-Bike in Weingarten auf der Brechenmacher-Straße auf Höhe des Schulzentrums gegen 17 Uhr auf der rechten Straßenseite den dort eingezeichneten Fahrradstreifen, als mich ein Auto überholte und mich rücksichtslos nach rechts gegen den Bordstein abdrängte, weil im Gegenverkehr ein großer Lastwagen entgegenkam. Ergebnis: komplizierter Oberschenkelhalsbruch. Das Auto fuhr einfach weiter, obwohl er mich trotz der zu diesem Zeitpunkt herrschenden Dunkelheit bemerkt haben musste, da mein E-Bike ein grosses rotes Rücklicht hat.
Durch den Sturz und die Benommenheit konnte ich leider das Kennzeichen des Autos nicht erkennen. Nach der Operation mit Implantation einer Doppelkopfprothese und anschließender Reha bin ich nun trotzdem stark gehbehindert. Schon vorher bin ich schon dreimal bei ähnlichen Situationen auf diesem Fahrradstreifen fast zum Sturz gekommen.
Ernst Korn, Weingarten