Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Der Kulturbau in Weingarten gestern und heute
WEINGARTEN (reb) - Mit dem Kultur- und Kongresszentrum beschäftigt sich der dritte Teil der Serie „Gestern und Heute in Weingarten“. Das Kernstück der Stadthalle Weingartens von 1950 – oben im Bild – war eine ehemalige Militär-Reithalle. Diese wurde damals um- und ausgebaut, erzählt Weingartens Stadtarchivar Uwe Lohmann. Rund fünf Jahre hatte es vom Gemeinderatsbeschluss bis zur Umsetzung gedauert. Mit diesem Kulturbau habe die Stadt an der Spitze des Kulturlebens in ganz Oberschwaben und darüber hinaus landen wollen. Doch über die Jahre wurden Kritiken am Bau laut. „Angefangen von der Akustik bis zum engen Bühnenhaus konnte die Stadthalle die Erwartungen zuletzt nicht mehr erfüllen. Lange Zeit wurde nur immer wieder notdürftig repariert und angebaut“, so Lohmann. Es fehlte das Geld für größere Sprünge. Die Weingartener entschieden sich für den Abriss der Stadthalle, nachdem der TÜV wegen der veralteten Technik die Schließung verordnete. Mit dem Abgriff von Fördermitteln seien die Kosten tragbar gewesen. In einem ersten Bauabschnitt wurden Bühnenhaus und Saal abgerissen und der Neubau schließlich um einen weiteren kleineren Saal und einen Konferenzbereich erweitert. Der Neubau wurde als Kultur- und Kongresszentrum Oberschwaben 1989 eröffnet. Er hat 22 Millionen Mark an Steuern und etwa zwölf Millionen Mark an privaten Investitionen gekostet. Gleichzeitig zog der damalige Oberbürgermeister Rolf Gerich einen Investor für einen Hotelbau direkt daneben an Land. Fotos: Stadtarchiv Weingarten/Lea Dillmann