Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
In der Federburgstraße entstehen 20 neue Wohnungen
Villa Kengott wird vielleicht doch nicht abgerissen – Neuer Eigentümer prüft Sanierung
„Östliche Federburgstraße – Nördlicher Teil“verabschiedet. Darin wird vorgeschrieben, dass die für die Federburgstraße prägende Villenstruktur erhalten bleibt und keine weiteren terrassenartigen Häuser, die weite Teile des Veitsburghangs einnehmen, gebaut werden – so wie das in den 1980er-Jahren im südlichen Teil der Straße passiert ist. Erlaubt sind hingegen sogenannte Solitärgebäude. Sie dürfen bis zu vier Geschosse haben, sollen aber so angeordnet sein, dass zwischendrin der Blick auf den Veitsburghang frei bleibt.
Ohnehin darf Reisch nicht das gesamte Areal zupflastern: Der Grünbestand und die alten Bäume am Hang müssen unangetastet bleiben. Und von den 3000 Quadratmetern, die dann noch übrig bleiben, darf wiederum nur ein Drittel tatsächlich bebaut werden. Zum Areal gehört allerdings auch das 1955 gebaute sogenannte Dölzer-Häuschen in der Federburgstraße 31, das mit Sicherheit abgerissen wird, wie Traub sagt. Ihm ist klar, dass „die Kunst darin bestehen wird, dass das Ganze nicht allzu mächtig aussieht und die neuen Häuser sich harmonisch in Hang und Straßenbild einfügen“. Daher gelte in Sachen Nachverdichtung durchaus das Motto: „Weniger kann auch mehr sein.“
Kosten lässt sich der Bauträger das Projekt in einer von Ravensburgs begehrtesten Wohngegenden inklusive Grundstückskauf insgesamt 20 Millionen Euro. Sobald heraus ist, ob die Villa saniert werden kann, will man im Herbst einen Architekturwettbewerb ausloben, „um die beste städtebauliche Lösung zu bekommen“, wie Traub erläutert. Die letzten verbleibenden Mieter haben zum Ende des Jahres die Kündigung erhalten. Der Startschuss für das Projekt fällt frühestens im Frühjahr 2023.
Und was wird eine der neuen innenstadtnahen Wohnungen mit viel Grün drum herum kosten? Günstig wird es gewiss nicht. Zumal zur exklusiven Lage noch die gerade davongaloppierenden Baukosten kommen: Laut Traub seien diese im letzten Dreivierteljahr um 15 Prozent gestiegen.
„Wenn die ausdrucksstarke Architektur erhalten werden kann, darf die Villa bleiben.“Chef-Projektentwickler Ingo Traub