Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Sinn des Rutenfestes längst verloren
Zu „Rutenfestkommission kämpft mit gestiegenen Kosten“(7. Juni):
Ich bin eine „Zugereiste“und ich weiß, weil aus Lindau kommend (Kinderfest mit ähnlich langer Tradition), dass Zugereiste meist einen anderen Blick auf Traditionsfeste haben. Die Eingesessenen verteidigen „ihr“Fest vehement mit „Das ist Tradition bei uns“oder „Das war schon immer so“. Aber der Bericht über die Kostensteigerung so wie einige andere Diskusionen zum Rutenfest, haben mich doch so schockiert, dass ich diesen Brief nun endlich schreiben muss.
250 000 Euro bekommt der Rutenfestverein jedes Jahr! Ja, was könnte man mit so viel Geld Sinnvolles unterstützen, statt Kutschfahrer und überdimensionale Theatervorstellungen zu finanzieren! Wenn die Kutscher es nicht als Ehre empfinden und kostenlos mitfahren, sollen sie doch zu Hause bleiben! Eigentlich ist es ein Fest der Kinder, auch wenn es nicht direkt im Namen genannt wird wie in Lindau zum Beispiel.
Als ich nach Ravensburg gezogen bin, habe ich mir den Umzug angeschaut und war begeistert. Damals wusste ich auch noch nicht, dass die Kutscher bezahlt werden. Nachmittags ging ich mit meinem Enkel ins Kino, das um 20 Uhr zu Ende war. Bereits zu dieser Uhrzeit mussten wir uns durch Massen Betrunkener über den Marienplatz quälen, worauf wir lieber nach Hause gingen als auf den Festplatz.
Auch die Diskusion um das Schießen – welche Schule was abschießt und ob Mädchen etwa auch schießen dürfen – hat mich schockiert. Ebenso das Gerangel um die Trommlergruppen. Wozu braucht es eine extra Mädchengruppe? In welchem Jahrhundert lebt Ravensburg eigentlich? Ich kann es ja nur mit Lindau vergleichen: Da sind die Mädchen seit Jahrzehnten in den Trommlergruppen angekommen, ohne viel Aufhebens, sie machen einfach mit neben ihren Schulkameraden, ohne eigene Gruppe!
Eine Schießerei der verschiedenen Schulen gibt es auch nicht, sondern Spiele am Nachmittag für alle Kinder in ihrer Klassengemeinschaft, und für jedes gibt es einen Preis.
Meiner Meinung nach ist der ursprüngliche Sinn des Rutenfestes schon seit Langem verlorengegangen
Doris Müller, Ravensburg
WEINGARTEN (sz) - Die Schule für Operationstechnische Assistenten (OTA) in Weingarten, die zur Gesundheitsakademie Bodensee-Oberschwaben in Weingarten gehört, feiert derzeit Jubiläum – ihren 25. Geburtstag. Die Bildungseinrichtung in der Hähnlehofstraße ist somit exakt gleich alt wie die Oberschwabenklinik, die ebenfalls 1997 gegründet wurde und mit 74,8 Prozent auch die Hauptgesellschafterin der GA ist.
Im letzten Vierteljahrhundert haben 343 junge Menschen erfolgreich ihre OTA-Ausbildung absolviert. Nicht nur die Anzahl der Auszubildenden ist stetig gestiegen, Jahr für Jahr konnten auch neue Kliniken als Kooperationspartner für die Ausbildung gewonnen werden – über die Landes- und viele Landkreisgrenzen hinweg. Inzwischen hat sich die OTA-Schule nicht nur etabliert, sie ist auch die drittgrößte Ausbildungsstätte für diesen Beruf im süddeutschen Raum.
Derzeit finden die Prüfungen des Abschlussjahrgangs statt. Nicht mehr lange, und die Absolventen dürfen im OP-Saal ihre Frau und ihren Mann stehen. Die Ausbildung und der Beruf sind spannend, „actionund abwechslungsreich“, sagen Laura Würstle, 21, Arlinda Hoxhaj, 24, und Paulina Köbach, 19, unisono. Alle drei sind in der Abschlussklasse des 22er-Jahrgangs und lieben nicht nur die sozialen, fachlichen und wissenschaftlichen Aspekte des Berufs, sondern auch den Nervenkitzel.
„Die Ergebnisse der letzten 25 Jahre zeigen, dass man mit dieser eigenständigen, spezialisierten Ausbildung hervorragend qualifizierte Mitarbeiter gewinnen kann“, sagt Dr.