Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Neue Corona-Subtypen breiten sich aus
RKI meldet Anstieg der Inzidenzen – Lage in Krankenhäusern entspannt aber sich weiter
BERLIN (dpa) - Mit Blick auf wieder steigende Corona-Fallzahlen und sich verbreitende Omikron-Subtypen warnt das Robert-Koch-Institut (RKI) vor zunehmendem Infektionsdruck im Sommer. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz lag laut RKIDashboard am Freitag bei 318,7 (Vortag: 276,9; Vorwoche: 261,3). Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI zuletzt 77 878 Corona-Neuinfektionen (Vorwoche: 42 693) und 106 Todesfälle (Vorwoche: 91) innerhalb eines Tages.
Zwar liefert die Inzidenz kein vollständiges Bild der Infektionslage und auch Vergleiche der Daten sind wegen des Testverhaltens, Nachmeldungen oder Übermittlungsproblemen nur eingeschränkt möglich. Dennoch mahnte das Institut in seinem Wochenbericht vom Donnerstagabend, das Infektionsgeschehen könne demnächst wieder anziehen.
Erwartet wird demnach, dass sich die Omikron-Subvarianten namens BA.4 und BA.5 stärker verbreiten, „sodass es auch insgesamt zu einem Anstieg der Infektionszahlen und einem erneut verstärkten Infektionsdruck auf vulnerable Personengruppen schon im Sommer kommen kann“, schrieben die RKI-Experten in dem Wochenbericht zu Covid-19.
Die gute Nachricht: Auch wenn es nach Berichten aus Portugal Sorgen vor einer womöglich wieder wachsenden Krankheitsschwere gibt, sieht das RKI dafür bisher keine Belege. Die vorliegenden Daten ließen nicht darauf schließen, dass Infektionen mit BA.4 oder BA.5 schwerere Krankheitsverläufe oder anteilig mehr Todesfälle verursachten als die Sublinien BA.1 und BA.2. Diese hatten die vergangenen Wellen verursacht. BA.2 war kürzlich noch in annähernd jeder positiven Probe gefunden worden, die in die Untersuchung einfloss – mittlerweile ist der Wert auf 87,5 Prozent abgesunken.
Die Sieben-Tage-Inzidenz ist laut RKI im Vergleich zur Vorwoche erstmals seit Mitte März wieder angestiegen. Experten gehen aber von einer hohen Zahl an Fällen aus, die nicht vom RKI erfasst werden. Bei der Lage in den Krankenhäusern ist bisher nicht von einer Trendumkehr die Rede: Die Belastung der Kapazitäten des Gesundheitsversorgungssystems geht laut RKI weiter zurück. Die Daten beziehen sich größtenteils auf vergangene Woche.