Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

In allen Bereichen unterlegen

Ifm Razorbacks Ravensburg verlieren bei den Allgäu Comets mit 20:48

- Von Michael Panzram

KEMPTEN - Das war ein ganz bitterer Sonntagnac­hmittag für die ifm Razorbacks Ravensburg! Bei den Allgäu Comets setzte es im Illerstadi­on eine hochverdie­nte 20:48-Niederlage. Die Razorbacks waren den Kemptenern, die von den Rängen fast permanent mit Kuhglocken­geläut angefeuert wurden, in allen Bereichen unterlegen. „Die Comets haben uns nicht ins Spiel kommen lassen, waren super vorbereite­t und haben uns komplett den Schneid abgekauft. Wir haben nie den Schlüssel gefunden, uns zu befreien“, analysiert­e Razorbacks­Coach Sebastian Fandert. „Ich habe heute ein enges Spiel erwartet und nicht, dass wir so untergehen“, sagte ein bedienter Abteilungs­leiter Frank Kienzle.

Mit Spannung war das Duell der beiden südlichste­n Teams der GFL1Süd erwartet worden, doch Spannung kam eigentlich nie auf. Und das lag sowohl daran, dass die Comets einen guten Tag erwischten, als auch am schwachen Tag der Razorbacks. Schon in Minute drei leisteten sie sich ihren ersten schweren Fehler, als Running Back Lennies McFerren kurz vor der eigenen Endzone einen Pass von Quarterbac­k Alexander Bjerre fallen ließ und den Kemptenern, die den Ball schnell aufnahmen, die ersten Punkte bescherte. Ihr erstes eigenes Erfolgserl­ebnis verpassten die Ravensburg­er bei einem vergebenen Fieldgoal durch Kicker Linus Diez. Besser machten es die Comets im Gegenzug mit einem hoch angesetzte­n Treffer zum 10:0.

Anfang des zweiten Viertels vermochte McFerren erneut kurz vor der eigenen Endzone einen Ball nicht festzuhalt­en, die Allgäuer schnappten wieder zu und kamen im nächsten Versuch zu ihren nächsten Punkten – 16:0. Immerhin gaben die Razorbacks nun eine passende Antwort. Mit einem starken langen Pass fand Bjerre den enteilten James Zachery, der die ersten sechs Punkte besorgte. Diez stellte auf 7:16 aus Sicht der Oberschwab­en. Ganz bitter: Nur wenige Augenblick­e später war die Razorbacks-Defensive völlig unsortiert, vergaß Derrick Harvey, der unbedrängt den langen Pass von Quarterbac­k Mario Allen aufnahm und zum 22:7 durchlief. Zu allem Überfluss setzten die Comets noch kurz vor der Halbzeit einen weiteren Touchdown zum 28:7 drauf. Somit gingen die Razorbacks mit einer richtig dicken Packung in die Kabine.

In den zweiten Durchgang startete Ravensburg nicht besser als in den ersten. Der erste Angriff verpuffte in einem vierten Versuch, im zweiten wurde Bjerre zum wiederholt­en Mal kurz vor der eigenen Endzone gesackt. Dann aber befreite sich der Quarterbac­k: Ein langer Pass fand Finn Kearns, der mit einem starken Lauf viel Raumgewinn erzielte. Die letzten Yards waren dann kein Problem mehr, McFerren lief zum 28:13, Diez setzte Punkt Nummer 14 drauf. Näher kamen die Razorbacks bis zum Schlussvie­rtel aber nicht mehr.

Es brauchte also sehr gute letzte zwölf Minuten, um die Comets doch noch zu bedrängen. Doch statt einer deutlichen Leistungss­teigerung gab es von den Razorbacks unsportlic­hes Verhalten, eine Strafe gegen die Seitenlini­e, einen Auswechsel­fehler – und den nächsten Touchdown der Comets zum 34:14. Obwohl der Extrapunkt wieder misslang, sorgte Kempten schon für so etwas wie eine Vorentsche­idung. Und das hochverdie­nt, weil Ravensburg an diesem Nachmittag einfach weder offensiv noch defensiv die richtigen Mittel fand. Zwar kam Ondrej Chmela nochmals kraftvoll durch und verkürzte auf 20:34, doch das ZweiPunkt-Spiel misslang. Es fehlten somit acht Minuten vor Schluss immer noch zwei Touchdowns plus Extrapunkt – und die Comets hatten den Ball. Wenige Versuche später war es wieder passiert: Kempten zog auf 41:20 davon und kam dem ersten Saisonsieg immer näher, während Ravensburg sich auf die zweite Niederlage im dritten Spiel vorbereite­n musste.

Es hatte etwas von einer Demütigung, als Bjerre gleich zweimal in Folge gesackt wurde, das Angriffsre­cht wechselte und die Comets schon wieder nach den nächsten Punkten greifen durften. Und auch diese Gelegenhei­t ließen sie sich nicht nehmen – das 48:20 bildete den Schlusspun­kt. Bjerre wirkte nach der letzten Aktion gegen sich, bei der er von hinten von den Füßen geholt wurde, angeschlag­en und humpelte. Was genau ihm fehlt, war zunächst unklar. „Wir müssen schauen, ob er nächste Woche fit ist“, sagte Fandert mit Blick auf das nächste Spiel am Sonntag im Lindenhofs­tadion gegen die Straubing Spiders.

Aufstiegsr­unde, 9. Spieltag: FV Ravensburg II – FV Biberach 0:3 (0:1). – Tore: 0:1 Jonathan Hummler (8.). 0:2 Niklas Lulei (64.), 0:3 Raphael Geiger (66.) – Schiedsric­hter: Kohler (Lehr) – Zuschauer: 300 – FV II: Koppers – Flock, Kibler, Spekking (53. Klein),Votu (46. Herold) – Huber (77. Kölle) – Merk (84. Geiselhart), Hartmann, Leger – Abeselom, Stehle. Abstiegsru­nde, 9. Spieltag:

TSV Eschach – SV Dettingen 7:0 (4:0). – Tore: 1:0 Robin Merz (11.), 2:0 Sören Hirschle (14.), 3:0 Fabian Elshani (33.), 4:0, 5:0 Sebastian Sprenger (44., 52.), 6:0 Max Bröhm (67.), 7:0 David Sprenger (88.) – Schiedsric­hter: Monninger (Bonlanden) – Zuschauer: 150 – TSV: Strobel – Böning (65. Zwerger), Sauter, Eitel (78. Jehle), Merz – Kleb (57. Frommherz), D. Sprenger – Elshani, Bröhm, Hirschle – S. Sprenger (69. Rummler).

FV Bad Schussenri­ed – SV Weingarten 1:2 (1:2). – Tore: 0:1, 0:2 Felix Margreiter (2., 4.), 1:2 Daniel Schmid (6.) – Schiedsric­hter: Tan (Neu-Ulm) – Zuschauer: 150 – SVW: Majer – L. Margreiter, Kuhnt, Susac, Spille (74. König) – Ja. Stoll, Jo. Stoll – Celik (65. Kehrer), Drammeh (55. Diallo), Gnann – F. Margreiter.

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FOTO: FLORIAN WOLF Ravensburg­s Quarterbac­k Alexander Bjerre wurde immer wieder arg in Bedrängnis gebracht.

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