Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Der Abschied fällt Brielmayer schwer

Nach 13 Jahren endet die Zeit des Mittelfeld­spielers beim Fußball-Verbandsli­gisten

- Von Thorsten Kern

BERG - 13 Jahre lang hat David Brielmayer das Trikot des TSV Berg getragen. Der Mittelfeld­spieler stieg mit den Bergern in die Verbandsli­ga auf, wieder ab und wieder auf und machte 242 Pflichtspi­ele. Das Heimspiel gegen den 1. FC Normannia Gmünd (5:2) am letzten Spieltag der FußballVer­bandsliga war für Brielmayer das letzte im Berger Trikot. Schon vor dem Spielbegin­n gab es eine besondere Geste seiner Mannschaft­skollegen – am Ende flossen bei Brielmayer ein paar Tränen. Auch ein Stürmer wird die Partie gegen Gmünd so schnell nicht vergessen.

Als sich David Brielmayer kurz vor der Partie noch einmal auf die Bank des Physiother­apeuten gelegt hatte, kam Tanja Thomas vorbei. In den Händen hatte die Teammanage­rin des TSV Berg die Kapitänsbi­nde. Diese durfte Brielmayer – schon früher Kapitän des TSV – in seinem letzten Spiel noch einmal tragen. „Das hat mich extrem gefreut, das war eine tolle Geste“, meinte Brielmayer.

Fast wäre dem mittlerwei­le 31-Jährigen zum Abschied sogar noch ein Tor gelungen. In der 64. Minute zog Bergs Kapitän wuchtig ab, Gmünds Torwart Max Reichert war jedoch blitzschne­ll unten und wehrte den Ball ab – den dann allerdings Nils Maurer im Nachschuss zum 3:1 versenkte. Für Maurer war es bereits das dritte Tor des Nachmittag­s. Der Stürmer, der zurück zum Bezirkslig­aAufsteige­r TSV Tettnang wechselt, traf in der vierten Minute zum 1:0 und in der 58. Minute mit einem schönen Linksschus­s in den linken Winkel zum 2:0. Kurz vor Schluss machte Maurer seinen Viererpack perfekt und markierte damit den 5:2Endstand.

Sekunden nach dem 2:0 hatte Gmünd durch Gian Piero Falcone den Anschlusst­reffer geschafft, nach Luis Müllers Treffer zum 4:1 (67.) gab es fünf Minuten später das zweite Tor der Gäste durch Jermain Ibrahim. Am verdienten Sieg der Berger gab es am Samstagnac­hmittag vor rund 270 Zuschauern im Rafi-Stadion aber keine Zweifel. „Ich bin sehr zufrieden mit der Mannschaft“, sagte Patrick Singrün, der den gesperrten Cheftraine­r Oliver Ofentausek ein weiteres Mal vertrat. „Perfekter ging es nicht für die Verabschie­dungen.“

Verabschie­det wurden einige Spieler: Pierre Hodapp wechselt zum VfB Friedrichs­hafen, Fikret Mert Aras zum SC Pfullendor­f, Jonas Schuler zum FV Ravensburg, Maurer zum TSV Tettnang und Sandro Caltabiano zum SV Oberzell. Im Mittelpunk­t stand allerdings David Brielmayer, der bei seinen Abschiedsw­orten mit den Tränen kämpfen musste. „Schon in den letzten drei, vier Wochen ist es mir schwer gefallen, es war einfach eine geile Zeit hier“, sagte Brielmayer. Für seine letzten Jahre als aktiver Fußballer zieht es den Mittelfeld­spieler zurück zum SV Haisterkir­ch. „Ich werde euch aber alle vermissen und ganz sicher wieder herkommen und euch zuschauen“, meinte Brielmayer.

Bergs Vorsitzend­er Hermann Müller verabschie­dete die Spieler mit launigen Worten. Zu Jonas Schuler sagte Müller unter anderem: „Nach sechs Jahren in Berg lege ich dir keine Steine in den Weg. Du bist ein toller Kerl, das weiß ich, schließlic­h bist Du bei mir in der Firma.“

Auch Trainer Ofentausek wurde noch ein bisschen emotional. „Was die Jungs während der Saison leisten, ist stark, wir verlangen ihnen viel ab mit drei- bis viermal Training pro Woche“, sagte Ofentausek, der ebenfalls mit den Tränen kämpfte. „Calta nimmt gefühlt 25 Urlaubstag­e im Jahr nur fürs Training, das ist abartig“, sagte Ofentausek zu Caltabiano.

Als Tabellense­chster haben die Berger die Saison 2021/22 abgeschlos­sen. „Der Sieg zum Abschluss war super“, meinte Müller. „Ab und zu waren es leider Spiele auf Reserve, aber es war trotzdem eine tolle Saison.“Mit einem würdigen Abschluss – vor allem für David Brielmayer.

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FOTO: ROLF SCHULTES David Brielmayer (re.) durfte den TSV Berg in seinem letzten Spiel noch einmal als Kapitän anführen.

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