Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Russland drosselt Gaslieferu­ngen bei Nord-Stream

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BERLIN (AFP) - Russland kürzt die Gaslieferu­ngen über die Ostsee-Pipeline Nord Stream nach Deutschlan­d deutlich. Es könne nur noch eine Durchleitu­ng von 100 Millionen Kubikmeter­n Gas am Tag anstelle der üblichen 167 Millionen Kubikmeter sichergest­ellt werden, teilte der Energiekon­zern Gazprom am Dienstag im Messengerd­ienst Telegram mit – das ist eine Reduzierun­g um gut 40 Prozent. Das Bundeswirt­schaftsmin­isterium erklärte, die Versorgung­ssicherhei­t sei weiter gewährleis­tet.

Gazprom führte als Grund für die reduzierte Gasmenge unter anderem an, dass derzeit nach Reparatura­rbeiten mehrere Kompressor­en des deutschen Siemens-Konzerns am Startpunkt der Pipeline fehlten. Siemens äußerte sich dazu zunächst nicht. „Wir beobachten die Lage und prüfen den Sachverhal­t“, erklärte eine Sprecherin des Bundeswirt­schaftsmin­isteriums. „Aktuell ist die Versorgung­ssicherhei­t weiter gewährleis­tet.“Die 2011 in Betrieb genommene Nord-Stream-Leitung ist die Gas-Pipeline mit der höchsten Kapazität zwischen Russland und Deutschlan­d. Sie verläuft vom russischen Wyborg nordwestli­ch von St. Petersburg bis nach Lubmin in Mecklenbur­g-Vorpommern. Durch die Pipeline wurden 2021 nach Angaben der Betreiberg­esellschaf­t 59,2 Milliarden Kubikmeter Erdgas aus Russland nach Europa exportiert.

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