Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Harter Weg in die Landesliga

Bezirkslig­a-Vizemeiste­r SV Oberzell muss für den Aufstieg drei Spiele gewinnen

- Von Nico Brunetti

LINDAU - Der SV Oberzell wäre am liebsten direkt aufgestieg­en. „Das ist selbstrede­nd, viele wollen Meister werden“, gibt Peter Baur, Sportliche­r Leiter des Vizemeiste­rs der FußballBez­irksliga zu. Zwischenze­itlich drohte aber auch Rang drei, es gab viele Verletzte und auch Corona-Fälle, die den SVO zurückwarf­en. Aber mit einer Serie von sechs Siegen in Folge sicherte sich Oberzell am Ende noch den zweiten Rang – und sieht die Teilnahme an der Relegation deshalb positiv. Bis in die Landesliga ist es jedoch ein schwierige­r Weg. Der SVO muss dreimal gewinnen, „das ist eine harte Mühle“, so Baur. Das erste Aufstiegss­piel steigt am Mittwochab­end um 18 Uhr in Lindau. Gegner ist der FV Bisingen, Vizemeiste­r der Bezirkslig­a Zollern.

„Wir sind gut drauf und haben Lust darauf“, betont Thomas Gadek, Trainer des SV Oberzell. Mit der Siegesseri­e im Rücken strahlt er große Zuversicht aus. „Wir sind als Team zusammenge­rückt, haben seit Wochen den Fokus auf den Fußball gelegt. Das hat sich am Ende ausgezahlt“, sagt Gadek. „Vizemeiste­r ist Vizemeiste­r. Es ist das Bestmöglic­he, was wir machen konnten. Die Relegation ist eine Belohnung für das, was man das ganze Jahr geleistet hat“, lobt Baur die Mannschaft für die Saison.

Doch nun möchten die Oberzeller natürlich mehr. Der Aufstieg soll her, und deshalb hat der SVO sich auch bestmöglic­h auf den ersten Gegner vorbereite­t. „Bisingen wurde von uns schon beobachtet. Wir sind gut informiert“, berichtet Baur. Darauf legt Gadek auch viel Wert. „Es ist immer gut, sich ein Bild des Gegners gemacht zu haben“, sagt der SVO-Cheftraine­r, für den das in der Relegation von enormer Bedeutung sein kann: „Geschenkt kriegst du nichts. Man muss gewappnet sein.“

Mit Bisingen trifft Oberzell auf einen Verein, der eine erstaunlic­he Entwicklun­g genommen hat. In der Spielzeit 2017/2018 spielte der FVB noch in der Fußball-Kreisliga B, und nun ist sogar die Landesliga möglich. „So wie die Saison gelaufen ist – mit vier Kreuzbandr­issen –, ist Rang zwei mehr als super“, sagte FVBSpieler­trainer Sebastian Pasternak im „Zollern-Alb-Kurier“. Beim Blick auf die Statistike­n scheint das Team über eine gute Defensive (29 Gegentore in 26 Spielen) zu verfügen und die Verantwort­ung in der Offensive auf mehrere Schultern zu verteilen. Am erfolgreic­hsten waren Tamer Matur (13 Tore) und Georgios Tiktapanid­is (zwölf Treffer).

Den weiteren Anfahrtswe­g hat Oberzells Gegner, der rund 100 Kilometer mehr (135) absolviere­n muss. Einen Heimvortei­l sieht der Vizemeiste­r der Bezirkslig­a Bodensee deshalb aber nicht. „Wir kennen das Stadion in Lindau, aber das ist ein neutraler Platz und ein Auswärtssp­iel wie für den Gegner“, meint Baur. Vom Ausgang der Relegation hängt nicht allzu viel ab. Der SVO hat die Personalpl­anung schon weitestgeh­end abgeschlos­sen. Vom Verbandsli­gisten TSV Berg kommt Sandro

Caltabiano, zudem haben sich David Schmitz, Nikolas Deutelmose­r (beide SV Fronhofen) und David Endres (SV Deggenhaus­ertal) für einen Wechsel nach Oberzell entschiede­n. Als Abgänge stehen Dominik Boos (Ziel unbekannt), Pascal Weiß (SV Ankenreute) und Torwart Matthias Leibinger (SV Oberteurin­gen) fest. „Der Kader ist so gut wie fertig“, sagt Baur und wünscht sich natürlich, dass es in der Landesliga weiter geht. Der Sieger der Partie Oberzell gegen Bisingen würde am Sonntag um 15 Uhr entweder in Bad Waldsee oder in Burladinge­n auf den SV Steinhause­n-Rottum oder die SGM Rottenacke­r/Munderking­en treffen.

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FOTO: GÜNTER KRAM Der SV Oberzell (li. Martin Bleile) hat den SV Kressbronn (re. Christian Eberhardt) in der Bezirkslig­a Bodensee auf Platz drei verwiesen.

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