Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Schluss mit der Hektik
Die Regale werden immer höher, die Auswahl an Produkten immer größer. Der Supermarkt ist längst kein Ort mehr, an dem in Ruhe gestöbert wird. So ist der Einkauf heute vor allem eines: die Qual der Wahl. Wie muss es erst demjenigen gehen, der die Regale einräumt? Von der Hektik an der Kasse ganz zu schweigen – spürt man doch schon den Atem der wartenden Person im Nacken. Die Arme des Kassierers gleiten immer schneller über das Band. Mit diesem Stress ist nun Schluss, zumindest im Weingartener Cap-Markt. Es soll weniger Produkte geben. Ab Juli bleibt der Laden in der Innenstadt samstags geschlossen. Das soll die Mitarbeiter entlasten, von denen ein Großteil mit einer Behinderung lebt.
Ob mit oder ohne Behinderung: Wäre es nicht schön, wenn sowohl die Kunden als auch die Mitarbeiter entspannt nach Hause gehen könnten? Die Niederlande machen es vor: Dort gibt es in einigen Läden eine Plauderkasse für Menschen, die Zeit und Redelaune zum Einkauf mitbringen. Welfi schlägt vor: Statt einzelne Plauderkassen sollten künftig alle Kassenbänder ohne Hektik laufen.